SPIELPLATZ – SPIELE FÜR KINDER | ||||
DAS KLEINE GESPENST
von Kai Haferkamp für 2–4 Kinder ab 5 Jahre, Kosmos
Kinderspiel des Jahres 2005
Das
Kinderspiel des Jahres 2005 wird literaturbeflissene Eltern, die alte Kinderbuchklassiker
mögen, begeistern. Nicht nur, dass hier die Otfried-Preußler-Geschichte
attraktiv umgesetzt wurde. Es wurden auch die Original-Illustrationen des knapp
40 Jahre alten Buchs verwendet.
Manch einer fühlt sich angesichts der spartanischen wirkenden schwarz-weißen
Bilder an seine eigene Kindheit erinnert. Und die heutigen Kinder stört
es nicht.
Für ganz engagierte Eltern verspricht Kosmos zudem, dass das Spiel Merkvermögen,
Feinmotorik und Geschicklichkeit fördert. Können Kinder nicht einfach
mal in Ruhe ein Brettspiel spielen? Dabei lernen sie doch eh schon genug. Dabei
auch noch irgendwelche Förderziele zu propagieren, ist ärgerlich.
Es ist Mitternacht und das Gespenst hat eine Stunde lang Zeit, umherzustreifen.
In der Uhr wird das Bild des Ortes gezeigt, zu dem es zuerst geht. Irgendwo hinter
den 13 Türplättchen ist er versteckt. Da an jede Tür ein Metall-Aufkleber
angebracht ist, können die Kinder sie mit dem magnetischen Generalschlüssel
des Gespenstes öffnen.
Letztlich ist das Ganze wie bei MEMORY. Am Anfang stochert man noch im Dunkeln,
später weiß man schon besser bescheid. Zwar ist der Start immer bei
einem anderen Ort, aber anschließend geht es in der bekannten Reihenfolge
weiter. Wer sechs Türen hintereinander korrekt öffnet, hat gewonnen.
Zumindest bei älteren Kindern gelingt das häufig.
Deswegen ist es besser, die Zahl der Kugeln – jeder Spieler hat eigentlich
zehn – deutlich zu reduzieren. Denn die andere Siegmöglichkeit ist
ein lustiges Geschicklichkeitsspiel. Jeder Spieler muss seine Kugeln los werden.
Pro richtiger Tür legt er eine seiner Kanonenkugeln in den Rittersaal – den
umgedrehten Schachteldeckel – und hat zehn Sekunden Zeit, sie in die dortigen
Löcher rollen zu lassen.
Eine Spielebesprechung von Harald Schrapers.