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Clash of Vikings

4 von 6 Punkten von Anthony Rubbo

Queen Games

Illustration: Dennis Lohhausen

ca. 18 €

2 bis 4 SpielerInnen (am besten: 3 bis 4)

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Jahrgang 2020

Clash of Vikings ist Kampf in Gestalt eines Bluffspiels, das auf die Berechnung und die Verschlagenheit des Gegners setzt. Er droht den Angriff oder seine Bewegung erst einmal nur an. Hat er für einen Punch, der die Nachbarfigur trifft, überhaupt die richtige Spielkarte? Der Aggressor legt sie an den passenden Slot des Kartentableaus und behauptet: „Punch“. Anzweifeln ist erlaubt. Wenn der Zweifelnde Recht hat, bekommt er einen verdecken Siegpunktchip – das können zwischen ein und vier Punkten sein – des gescheiterten Angreifers. Oder umgekehrt, falls sich die Anklage als haltlos herausstellt.

Die Karten erlauben es, seine Figur zu bewegen oder den Gegner im Nahkampf oder mit Distanzwaffen zu malträtieren. Mal muss der Besiegte den Siegpunktchip dem Gewinner aushändigen, mal fällt er nur zu Boden. Außerdem hat jeder zwei Shield-Karten. Nach dem Abhandeln des Bluffs ist der Kampf eigentliche völlig unspektakulär. Der Angreifer gewinnt nämlich automatisch – es sei denn, ein Defensivschild wird dazwischen gehalten. Oder man blufft und behauptet mir großer Überzeugungskraft, dass die auf dem Tisch liegende Karte garantiert ein Schild wäre.

Warum müssen die Spielkarten eigentlich Slingshot, Slam, Walk, Club, Shield heißen? Hamarr und Skjǫldr würde ich akzeptieren, Englisch haben die Wikinger aber bestimmt nicht gesprochen. Wenn man als Verlag davor zurückscheut, Versionen für unterschiedliche Sprachen zu produzieren, wäre sprachneutrales Kartenmaterial die naheliegende Entscheidung. Ansonsten gibt es an Clash of Vikings nichts zu kritisieren. Es ist ein kompaktes Spiel, das mit einfachen Regeln und kurzer Dauer gut auf den Punkt kommt.

Eine ausführliche Besprechung von Clash of Vikings befindet sich im Magazin spielbox 7/2019.


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