Coloretto
von Michael Schacht
ca. 7 €
bis 5 SpielerInnen
Schwierigkeit
Auswahlliste Spiel des Jahres 2003
9. Platz Deutscher Spiele Preis
Eigentlich besteht das Spiel nur aus neun mal sieben unterschiedlich farbigen
Spielkarten. Trotzdem sorgt dieses Kartenspiel für intelligenten Spaß
und manchmal auch für Ärger.
Neben jeweils neun Karten in sieben Chamäleon-Farben gibt es
gerade mal noch drei Joker und zehn Karten, die je zwei Bonuspunkte garantieren.
Die Reihenkarten, die vor jeder Runde auf den Tisch gelegt werden, haben dagegen
nur eine Hilfsfunktion. Es muss immer genauso viele Reihen geben, wie Personen
mitspielen. Reihum decken alle Spieler je eine Karte auf und legen diese an eine
der Reihen an. Und zum Schluss muss jeder Mitspieler genau eine Kartenreihe genommen
haben.
Es geht darum, Farben zu sammeln: und zwar möglichst viele von möglichst wenigen Farben. Denn nur für drei Farben bekommt man Siegpunke gutgeschrieben. Wer es zu bunt treibt, wird sogar Minuspunkte kassieren, stellt schon die Spielschachtel klar. Für eine vierte, fünft oder gar sechste und siebte Farbe gibt es Punktabzug.
Je nach Zahl der Karten steigt der Punktwert erheblich an. Für eine Karte einer Farbe bekommt man nur einen Plus- beziehungsweise Minuspunkt. Für zwei Karten gibt es drei Punkte. Und dieser Wert steigt erheblich an bis zu 21 Punkte für sechs gleichfarbige Karten.
Wer an der Reihe ist, muss sich entscheiden. Entweder er deckt eine neue Karte auf und legt sie an eine der Kartenreihen an. Oder er nimmt sich eine der Kartenreihen womit dann auch seine Runde beendet ist.
Soll ich lieber noch mal ziehen, oder nehme ich eine Reihe? Vor diesem Dilemma stehen die SpielerInnen die meiste Zeit. Bis zu drei Karten dürfen in einer Reihe liegen. Manchmal lohnt es sich aber, bereits bei nur zwei Karten schnell zuzugreifen. Sonst schnappt sie eine MitspielerIn weg. Oder ein Mitspieler legt noch schnell eine Karte daran an, die für mich Minuspunkte bedeutet. Große Spannung bei diesem kleinen Spiel erzeugt, ob beim Anlegen Möglichkeiten ausgetüftelt werden können, die die anderen ärgern, schreibt Spiel des Jahres-Jurymitglied Dorothea Heß in der spielbox. Sie empfiehlt, rechtzeitig auszusteigen, denn: Besser ein kleiner Gewinn, als ein großer Verlust. In dem diesem einfachen Kartenspiel stecke mehr Tiefgang als vermutet, ergänzt Peter Neugebauer in der Fairplay.
Auch wenn die Karten mit ihren im wahren Sinne des Wortes recht eintönigen Chamäleon-Bildern eher spartanisch aussehen, verspricht dieses Spiel gute Unterhaltung. Coloretto wurde zurecht als besten Kartenspiel des Jahres 2003 ausgezeichnet.
© games we play 2003 Autor: Harald Schrapers
Stand: 23.10.03