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Drachendelta

nett: 4 PunkteWettlauf über den Drachenfluss

von Roberto Fraga

Eurogames Descartes

ca. 30 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeit sehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Verpackung +

Auswahlliste Spiel des Jahres 2001

Richtige Drachen wird man bei diesem Spiel vermissen. Stattdessen werden hier verschiedene – und teils schon recht bekannte – Spielelemente recht geschickt verknüpft. Zunächst geht es darum, in einem Flussdelta meine beiden Dörfer mit Stegen zu verknüpfen, und anschließend müssen meine Dorfbewohner die Insellandschaft queren. Gleiches tun meine MitspielerInnen, die ebenfalls zwei Dörfer besitzten, die an gegenüberliegenden Ufern liegen. Wenn ich Glück habe, kann ich sogar teilweise deren Stege mitbenutzen.

Gespielt wird wie bei Roborally. „Realsozialistische Fünfjahresplanung“ nennt Michael Knopf dies in der Süddeutschen Zeitung. Ich suche mir fünf Karten mit Aktionsmöglichkeiten aus – Stege bauen, Stege abreißen, Spielfiguren über die Stege setzen. Diese Karten lege ich verdeckt vor mir ab, genau wie meine MitspielerInnen. Dann decken alle gleichzeitig ihre erste Karte auf und führen diese Aktion aus. Dann wird die zweite Aktion durchgeführt. Dabei kann meine eigentliche Planung schon über den Haufen geworfen sein. Denn wenn meine MitspielerIn beispielsweise einen Steg in ihrer ersten Aktion abgerissen hat, führt mein Weg unter Umständen direkt ins Wasser.

Dieses Spielelement kann bei Drachendelta auch denen gefallen, die es bei Roborally zu kompliziert und anstrengend finden. Drachendelta ist dagegen leicht und locker in deutlich weniger als einer Stunde zu spielen.

Besonders attraktiv sind die hölzernen Stege. Die gibt es in unterschiedlicher Länge. Vor dem Bau muss abgeschätzt werden, welche Steglänge passen könnte und dann muss diese eingepasst werden. Dies erinnert ein wenig an das schon alte Geschicklichkeitsspiel Burp.

„Eine Weile mag das recht lustig und locker sein“, meint Michael Knopf, der jedoch mittelfristig „anschwellenden Überdruss“ vermeldet.

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