games we play

Evo

schön: 5 Punkte von Philippe Kayaerts

Studio Descartes (Asmodee)

ca. 40 €

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

überabeitete Neuauflage 2012 (Erstauflage: Eurogames)

4. Platz Deutscher Spiele Preis 2001

Mehr als ein Jahrzehnt alt ist Kayaerts Dinosaurier-Spiel Evo. Damals erschien es unter der Marke Eurogames. Jeder Spieler repräsentierte eine Dinosaurier-Rasse. Diese erwirbt im Laufe des Spiels besondere Fähigkeiten. Sie ist gut gegen heißes oder kaltes Klima geschützt, sie ist besonders wehrhaft oder pflanzt sich schneller fort. Was meine Dinos können, kann ich auf einem unglaublich witzig gemalten Bild sehen, das vor mir liegt. Auf dieses Bild lege ich kleine Plättchen. Zum Beispiel ein kleines Rückenfell oder einen Sonnenschirm als Klimaschutz. Oder ich verlängere mit einer S-Kurve den Schwanz. Wer den längsten Schwanz hat, der ist Startspieler.

Auf dem Spielbrett bewege ich die Spielfiguren in Landschaften, die möglichst gemäßigtes Klima versprechen – die Zahl der Beine meines Dinos gibt meinen Bewegungsradius vor. Entsprechend der Zahl meiner Eier bringe ich neue Dinos aufs Spielbrett. Anschließend schlägt das Klima zu. Wenn dann Spielfiguren, für die es keinen Sonnenschirm gibt, in zu heißen Landschaften stehen, müssen sie aus dem Spiel. Ein fehlendes Rückenfell macht das Überleben auf zu kalten Landschaftsfeldern unmöglich.

Wer am Ende einer Epoche viele Dino-Spielfiguren lebend durchgekriegt hat, bekommt viele Siegpunkte – bis am Spielende der Meteroit eingeschlagen hat. Aber vorher sind noch einige Runden zu spielen. Neue Gene – Fell, Beine, Ei, Sonnenschirm und so weiter – werden aus dem Stoffbeutel gezaubert und versteigert. Diese Gene entwickeln meine Dinorasse weiter. Der Würfel entscheidet, welche Landschaft in der nächsten Epoche in welcher Klimazone liegt. „Und es kommen die wahrscheinlich humorvollsten Ereigniskarten aller Zeiten zum Einsatz“, konnte man 2001 feststellen.

In der bei Asmodee erschienenen überarbeiteten Neuauflage ist der Humor zu großen Teilen verlorengegangen. Es gibt keinen Sonnenschirm mehr, sondern ein Hitzeregulationsschild. Auch der „längste Schwanz“ ist leider entfallen. Die neu bearbeitete Regel schreibt vor, dass derjenige Startspieler ist, der die kleinsten Herde besitzt.

Mit Evo hatte Philippe Kayaerts ein tolles und überaus unterhaltsames Brettspiel entworfen. Asmodee hat leider nicht nur die Regel, sondern auch die Grafik überarbeitet und deren Stil geändert. Das Comicartige der Erstauflage hatte mir besser gefallen, das Augenzwinkern passte sehr gut. Jetzt ist die Aufmachung professionalisiert und glattgebügelt.

© games we play 2001–12 - Autor: Harald Schrapers