games we play

Fiesling

schön: 5 PunkteEine Frage des Charakters

von Claude Weber

Huch & friends (Vertrieb: Hutter)

ca. 14 € 

3 bis 8 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

2011

Bei Fiesling spielen uns selbst, unsere Gegner müssen unsere Charakterzüge benennen. Das mag manchmal unangenehm sein, ist aber längst nicht so fies, wie es der Titel des Spiels andeutet. Zwei Spieler ziehen einen Chip, der festlegt, welche am Tisch sitzende Person erraten werden muss. Dann nehmen sie ein Plättchen vom Stapel, beispielsweise das mit dem Begriff „cool“. Diese Eigenschaft müssen sie an eine fünfstufige Skala anlegen. Ist der Gesuchte total uncool, mittelcool oder megacool?

Sechzig Plättchen sind im Spiel, sechs werden pro Person zugeordnet. Ist jemand Langschläfer oder Workaholic, nachtragend oder diszipliniert?

Nachdem sie zwei Eigenschaften erfahren haben, stellen die Mitspieler auf ihrer Scheibe einen Tipp verdeckt ein. Würde er sich als richtig erweisen, gäbe es drei Siegpunkte. Nach dem vierten und sechsten Charakterhinweis dürfen sie sich korrigieren, bekämen dann aber ein oder zwei Punkte weniger.

In der richtigen Spielerunde ist Fiesling klasse. Voraussetzung ist, dass man sich gut kennt. Aber das reicht nicht. Die beteiligten Personen sollten zudem weder zu ähnlich sein – was in manchen Familien durchaus passieren kann – noch durchgängige Mittelmäßigkeit repräsentieren. Sondern Fiesling baut auf eine klare Unterscheidbarkeit der Mitspieler und möglichst kantige Charaktereigenschaften.

Wenn weniger als sechs Leute mitspielen, wird das Feld der zu Erratenden durch eine beliebige Person ergänzt. Die Spieler einigen sich vorab auf einen Prominenten oder einen gemeinsamen Bekannten. Auch das kann überaus unterhaltsam sein.

© Harald Schrapers · games we play 2011