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Der Fuchs im Wald

5 von 6 Punkten von Joshua Buergel

Leichtkraft (Schwerkraft, Redaktion: Lisette Bleckmann, Carsten Reuter, Lizenz: Renegade Game Studios)

Illustration: Jennifer L. Meyer

ca. 18 €

2 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2020

Eine Karte wird zufällig gezogen – das ist die Trumpffarbe. Dann wird gespielt, wie wir es von einem Stichspiel gewöhnt sind. Es muss bedient werden. Die höchste Zahl gewinnt, wobei ein Trumpf grundsätzlich höher ist. Damit ist die Regel fast komplett erklärt.

Die Karten mit den ungeraden Zahlen haben jeweils eine Sonderfunktion. Die 11 ist nicht nur die höchste Ziffer, mit ihr ziehe ich dem Gegner zudem die wertvollste Karte aus dem Blatt. Die 9 ist Trumpf, die 7 ist ein Extrasiegpunkt, mit der 5 wird eine Handkarte mit dem Deck getauscht und die 3 wechselt die Trumpffarbe. Wer die 1 legt, beginnt den nächsten Stich. Auch diese Regeln könnte man als einfach verständlich bezeichnen, wenn sie auf den Spielkarten nicht so kompliziert beschrieben wären.

Der Ablauf dieses Spiels ist sehr zugespitzt, fast abgehackt fühlen sich die Runden an, in denen beide Seiten je 13 Karten auf den Tisch legen. Die Herausforderung, die es zu einem besonderen Spiel macht, ist das Ziel. Es geht nämlich nicht darum, möglichst viele Stiche zu machen. Sondern man möchte sieben, acht beziehungsweise neun Stiche gewinnen, oder alternativ zwischen null und drei. Denn nur dann besiege ich den Gegner und kassiere sechs Siegpunkte. Ansonsten muss ich mich mit ein bis drei Trostpunkten begnügen. Falls ich mehr als neun Stiche einsacke, gelte ich als „gierig“: null Siegpunkte. Der Fuchs im Wald ist also ein stetiges Abwägen. Wenn ich ein Nullspiel versuche muss ich beachten, dass ich mit der 1 trotz verlorenen Stichs den nächsten Stich beginnen muss. Wenn ich offensiv auf viele gewonnene Stiche spielen möchte, muss ich bremsen können, um nicht die tödliche Neun-Stich-Grenze zu queren. Haben wollen oder besser nicht – das macht den Kern dieses Spiels aus, das mit nur 33 Karten für spannende Duelle sorgt.

Eine ausführliche Besprechung von Der Fuchs im Wald befindet sich im Magazin spielbox 7/2019.


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