games we play

Hawaii

schön: 5 Punktevon Gregory Daigle

Hans im Glück (Vertrieb: Schmidt)

ca. 30 € 

– nicht mehr lieferbar –

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeitmittel (ab ca. 12 Jahre)

3. Platz
Deutscher Spiele Preis 2012

Empfehlungsliste
Kennerspiel des Jahres 2012

Beeindruckendes Sommerfeeling bietet Hawaii. Die schöne Gestaltung des Spiels, der zunächst unaufgeregte Wettbewerb, die ansprechende Geschichte – alles das sorgt für große Sympathie. Das Spielbrett ist eine Insel, die variabel aufgebaut wird und für immer andere Spielerlebnisse sorgt. Auf dieser Insel ziehen wir mit unserer Figur und zahlen dafür mit eine stabilen Währung: nämlich Füßen. Je weiter, desto mehr werden gebraucht.

An den Inselorten gibt es wichtige Dinge zu kaufen, mit denen ich mein eigenes privates Tableau bestücke. Auch beim Kauf wird eine stabile Währung verwendet: Muscheln.

Beim näheren Betrachten entpuppt sich das Tableau als bloßer Winkel, in den ich die erworbenen Ortsplättchen einpasse. Jetzt wachsen Dörfer in Form von Balken von links nach rechts. Strategisch sollte ich mir rechtzeitig überlegen, welche Form von Balkendiagramm ich bevorzuge: Nur ein oder zwei sehr lange Groß-Dorf-Balken? Oder lieber viele kleine Balken? Letzteres kann die siegpunktträchtigste Strategie sein. Damit diese sehr kleinen Dörfer aber überhaupt in die Wertung kommen, brauche ich ausreichend Tikis für die x-Achse unseres Diagramms. Und spätestens dann hört der unaufgeregte Wettbewerb auf: Wenn nämlich Konkurrenten die gleiche Strategie verfolgen und die so notwendigen Dinge knapp werden.

Das hört sich alles ein wenig kompliziert an, und der Einstieg ist nicht einfach. Die Regeln sind umfangreich, die Altersangabe „ab 10“ sicherlich zu niedrig angesetzt. Hawaii ist eben ein recht komplexes Spielerlebnis. Aber es gefällt. Sicherlich fehlen die spektakulären Höhepunkte oder Innovationen, um ein absolutes Topspiel zu kreieren. Doch Spektakel hätte eh nicht zur pazifischen Ruhe gepasst.

© Harald Schrapers · games we play 2012