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Isle of Skye

Vom Häuptling zum König

von Alexander Pfister und Andreas Pelikan

Lookout Spiele (Redaktion: Stefan Stadler, Vertrieb: ASS)

schön: 5 Punkteca. 30 €

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

Kennerspiel des Jahres 2016

7. Platz
Deutscher Spiele Preis 2016

Wie sieht die schottische Variante des französischen Carcassonne aus? Jetzt wissen wir es. Straßen werden ziemlich sträflich behandelt. Wiese, Gebirge, See – dies muss passend gelegt werden. Straßen können hingegen auch im Nichts enden. Der Grund dafür erschließt sich schnell: Der hohe Alkolholkonsum benebelt die schottische Wegeplanung. Letztlich haben die Straßen eh nur eine Aufgabe. Über sie werden die Whiskeyfässer zu meinem Landsitz gerollt und erhöhen die zu Beginn jeder Runde ausgeschütteten Geldmittel.

Bei Isle of Skye bauen wir unsere eigene persönliche Landschaft. Dazu ziehen wir zunächst je drei Plättchen vom Stapel und legen diese vor unseren Sichtschirm. Hinter den Sichtschirm legen wir unsere Geldgebote für zwei der Plättchen, zu dritten Plättchen wird der Aus-dem-Spiel-Marker gelegt. Das machen wir zeitgleich. Dann werden die Sichtschirme gelüftet. Nun haben wir reihum die Möglichkeit, einem Mitspieler ein Plättchen abzukaufen. Dann darf dieser sein Gebot nicht nur behalten, sondern erhält den Kaufpreis vom Mitspieler.

Was gewertet wird, ist sehr vielfältig und jedes Mal unterschiedlich. Pro Partie werden vier Wertungsmöglichkeiten ausgelost. Und diese kommen zu bestimmten Zeitpunkten der Partie zum Tragen. Nach jeder Zwischenwertung bekommen die zurückliegenden Spieler eine Sozialleistung in Form von Extrageld. Damit bleibt die Partie immer spannend.

Bei Isle of Skye beeindruckt das elegante Spielprinzip. Die Landschaftsplanung plus die Finanzverwaltung und das interaktive Handeln stehen hier in einem beeindruckend guten Verhältnis zueinander. Die Regel ist recht leicht erfassbar, und das Ganze spielt sich flott – falls nicht einer der Mitspieler das Nachdenken übertreibt. Und das kann schon mal leicht passieren, da es vieles zu Bedenken gibt. Aber: Da der Glücksfaktor und die Unberechbarkeit der Gegner nicht zu unterschätzen sind, sollte niemand die Planung übertreiben.

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