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    SPIELPLATZ – SPIELE FÜR KINDER
       

CAPT’N SHARKY
ABENTEUER AUF DER SCHATZINSEL

von Kai Haferkamp für 2 bis 4 Kinder ab 5 Jahre,
Spiegelburg (Coppenrath)

nominiert für das Kinderspiel des Jahres 2008

CAPT’N SHARKY ist ein attraktives Brettspiel, opulent ausgestattet und ein großes Kinderabenteuer versprechend. Zunächst gilt es, Gegenstände auf dem teilweise Wimmelbild-ähnlichen Spielbrett zu entdecken. Dazu wird ein Chip aufgedeckt und alle beginnen gleichzeitig den darauf abgebildeten Gegenstand zu suchen. Der schnellste Finder darf seine Spielfigur um bis zu sechs Felder bewegen, die anderen dürfen nur einen Schritt nach vorn rücken. Neben einigen Feldern befindet sich das Kreuz einer Schatzkarte. Dort stellt der Spieler die Schatztruhe auf. Das Spielbrett ist an dieser Stelle so präpariert, dass der in der Truhe befindliche Magnet entweder einen Edelstein, zwei Edelsteine oder einen Totenkopf anzeigt. Letzteres ist eine Niete.
Schatzverstecke, bei denen etwas zu finden war, werden mit einem kleinen Plättchen markiert und dürfen nicht erneut erkundet werden. Merken sollten sich die Kinder allerdings die Orte, wo ein Totenkopf angezeigt wurde. Denn hier wird nichts markiert.
Nach 13 Runden ist zunächst Schluss und die Plättchen und Spielfiguren werden weggeräumt. Jetzt kommt die zweite Phase des Spiels. Ein Katapult wird in die Mitte des Spielbretts gestellt und ein großes Schiff kommt daneben. Jetzt müssen die Kinder ihre gewonnenen Edelsteine in das Schiff hineinschießen. Und nur die Treffer zählen.
Erst war ich skeptisch, ob ein Spiel funktionieren kann, das so brachial in zwei Abschnitte geteilt wird. Ich wurde vom Gegenteil überzeugt. Die Kinder freuen sich, wenn nach den 13 Runden nicht Schluss ist, sondern noch ein großes Finale folgt. So bleibt die Aufmerksamkeit auch für volle 30 Minuten Spielzeit erhalten. Nur sollte man – entgegen der Spielregel – zunächst den Spieler mit den wenigsten Edelsteinen schießen lassen. Denn wenn der Sieger des ersten Abschnitts zuerst ans Katapult geht und gut trifft, ist das Spiel hier schon entschieden. Umgekehrt bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.
Die Spielanleitung ist zudem fehlerhaft, wenn sie von Hinweiskarten statt von Chips spricht. Die Druckqualität des Spielbretts und der Plättchen erreicht nicht ganz den Standard einer Inlandsfertigung, es fehlen Tütchen für das Spielmaterial, und die Spielfiguren fallen viel zu leicht um. So gibt es einige Details zu kritisieren, die allerdings den guten Gesamteindruck nur ein klein wenig trüben können.
Kai Haferkamp ist es gelungen, bei CAPT’N SHARKY mutig die verschiedensten Spielelemente miteinander zu kombinieren. So können Kinder mit unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten miteinander konkurrieren. Dass mit der magnetischen Schatztruhe sogar noch ein technisches Highlight ins Spiel integriert wurde, fällt angesichts des spannenden Spielablaufs kaum auf. Das ABENTEUER AUF DER SCHATZINSEL hält was es verspricht.

Eine Spielebesprechung von Harald Schrapers.

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