Kräutergarten
Ein schmackhaftes Spiel
von Steve Finn
Pencil First Games / Quality Beast (Redaktion: Eduardo Baraf, Tabea Mayerhofer)
Illustration: Beth Sobel
ca. 23 €
1 bis 4 SpielerInnen (besser: 2 bis 4)
Schwierigkeit
Jahrgang 2021
Rosmarin, Dill, und Estragon: Das sind die Zutaten, aus denen ein kleines, sehr einfaches und gleichwohl raffiniertes Spiel entstehen kann, das geschmacklich wie optisch überzeugt. Ich ziehe eine Kräuterkarte und muss entscheiden: Lege ich sie in meinen Privatgarten oder in den Gemeinschaftsgarten? Anschließend nehme ich eine zweite Spielkarte: Diese muss nun in den anderen Garten. Das machen wir reihum, und irgendwann hat jemand von uns genug Kräuter gesammelt, um diese einzutopfen. Jeder hat einen großen Topf, in den nur eine einzige Sorte darf, einen kleinen Topf, der Kräuterkarten paarweise aufnimmt, einen Holzkübel, in den unterschiedliche Pflanzen müssen, und eine Vase für die Spezialgewürze Minze, Schnittlauch und Thymian.
Das Eintopfen muss vor dem Kartenziehen passieren. Doch in welcher Runde mache ich das am besten? Lieber noch mal ziehen und eine Runde warten, um mehr Karten zum Einpflanzen zu haben? Je mehr, desto besser. Oder habe ich Angst, dass meine Gegnerin zuvor den Gemeinschaftsgarten ausräubert? Auch wenn Kräutergarten relaxt wirkt, besitzt dieses Kartenspiel durchaus emotionale Spitzen. Denn meine Freude, wenn ich den Gemeinschaftsgarten zum Großteil abernten und bei mir eintopfen kann, ist durchaus hoch. Umgekehrt ärgert es mich, wenn ich den richtigen Zeitpunkt verpasse. Das hat viel mit Glück zu tun, man muss aber auch gut aufs Timing achten, wenn man alle vier Gefäße angemessen füllen möchte.
Harald Schrapers
Eine ausführliche Besprechung von Kräutergarten befindet sich im Magazin spielbox 2/2021.
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