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Linq

schön: 5 Punkte games we play Tip: Das TOPspielBegriffe nennen, Partner erkennen

von Erik Nielsen und Andrea Meyer

Kosmos (Redaktion: Stefan Stadler)

ca. 20 € 

– nicht mehr lieferbar –

5 bis 8 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

Neuauflage 2012 (Erstauflage: BeWitched)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2008

Bei Linq müssen sich Paare finden, und zwar durch assoziative Wortverbindungen. Das Ganze ist völlig unerotisch. Es sei denn es wird eine 11 gewürfelt. Dann haben nämlich zwei Leute das Wort Jungfrau oder Gummi oder Ständer. Das ist aber auch die einzige Anzüglichkeit in einem ansonsten leidlich unverfänglichen Paarspiel. Denn auf jeder Spielkarte stehen nämlich noch 11 andere Begriffe.

Linq funktioniert ab fünf Personen, ist aber mit bis zu acht noch besser zu spielen. Wenn beispielsweise sieben Leute dabei sind werden sechs Karten genommen – von denen je zwei identisch sind – und eine Fragezeichen-Karte. Diese werden gemischt und verdeckt verteilt. Dann wird für alle gewürfelt, damit klar ist, welches der zwölf Worte auf der Karte gilt. Wer hat nun die drei Karten-Paare?

Um das rauszufinden, muss reihum jeder Spieler einen Hinweis auf seinen Begriff nennen. Beim Stichwort Bagdad gebe ich den Hinweis „Sunnit“. Mein Partner sagt „USA“. Damit ist alles klar. Zumindest für mich. Bis plötzlich jemand „Wüste“ sagt. Wer ist es denn jetzt? Der Mitspieler mit der Fragezeichen-Karte will sich irgendwie an meinen Begriff dranhängen. Der Fragenzeiche-Mann muss nämlich den Störenfried, den schwarzen Linq-Räuber spielen.

Wenn alle einen Hinweis gesagt haben notiere ich auf einem Zettel einen Tipp. Ein Paar muss ich aufschreiben. Dann geben alle Spieler noch einen zweiten Hinweis. Und ich gebe einen weiteren Tipp ab.

Jetzt kommt die Wertung. Und die ist gar nicht ohne Hintersinn – denn sonst hätte ich Irak und mein Partner Hauptstadt gesagt. Zwar gibt es immerhin zwei mal fünf Siegpunkte für ein sich gefundenes Paar. Aber es kommt eben nicht nur darauf an. Die anderen Mitspieler sollten möglichst nicht merken, mit wem ich verpaartnert bin. Denn wer mich und meinen Partner aufschreibt, der bekommt einen meiner Siegpunktchips und einen von meinem Kameraden. Deswegen haben wir mit „Sunnit“ und „USA“ versucht, uns zu tarnen und mit „Hauptstadt“ und „Wasser“ in der zweiten Hinweisrunde auch nicht besonders viel zu verraten. Erschwerend ist, dass eine 12 gewürfelt wurde. Dann sind nämlich zum größten Teil Begriffe aus der Geografie am Start – was dann doch zu Verwechslungen führen kann.

Außerdem ist da noch der Kollege mit der Fragezeichenkarte und dem Spezialauftrag „Bluff“. Er hat tatsächlich nur ein Fragezeichen auf seiner Karte. Er sollte gucken, dass er die Karte richtig rum hält, damit man nicht schon an der Kartenrückseite erkennt, dass er gar keine Begriffe zu lesen hat. Und er sollte wissend gucken. Dann versucht er, Verwirrung zu stiften. Sein Ziel ist es, dass irgendjemand seinen Namen als Teil eines Paares notiert. Dann bekommt er von dem Verwirrten nämlich einen Siegpunkt überreicht. Ärgerlich ist es nur, wenn er als erster Spieler an der Reihe ist, weil er dann mit null Infos startet.

Linq ist überaus intelligente Unterhaltung, wobei aber der Alleswisser hier auch nichts besser weiß. Positiv hervorzuheben ist die Idee, dass die Begriffe 1 bis 6 auch von Kindern verstanden werden. Dann braucht man statt des zwölfseitigen Würfel ein sechsseitiges Standardexemplar.

Kosmos hat 2012 dieses erklassige Spiel als Neuauflage herausgeben. Die Erstauflage war in Andrea Meyers Bewiched-Verlag erschienen.

© Harald Schrapers · games we play 2008–2016