games we play

Magalon

von Wolfgang Kramer

Ravensburger

ca. 65-80 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 4 SpielerInnen

nett: 4 Punkte Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Verpackung --

1998

Mit Magalon hat Wolfgang Kramer ein interessantes Element seines 96er Spiel des Jahres - El Grande - gekonnt recycled. Denn die SpielerInnen entscheiden mit dem Ausspielen ihrer Karten - à la El Grande - in welcher Reihenfolge sie dran sind, wie weit sie ziehen können und welche Sonderaktion sie machen dürfen. Und wer die niedrigste Karte ausgespielt hat, kann in der nächsten Runde die erste Karte ausspielen.

Im Unterschied zu El Grande reichen die Karten nicht für das gesamte Spiel aus. Durch das Ausspielen der niedrigsten Karte kann ich jedoch bereits ausgespielte Karten wieder zurück auf die Hand nehmen. Dafür den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist eine knifflige Entscheidung im Spiel.

Verknüpft hat Wolfgang Kramer diese El Grande-Spielkarten mit einem Malefiz-Thema auf dem Spielbrett. Zum Bewegen des eigenen Pöppels gibt es jedoch keine vorgegebenen Weg, sondern das ganze Brett kann durchschritten werden, um nacheinander die drei besondere Felder zu erreichen, auf denen ein Amulett einzusammeln ist.

Bei Magalon stehen den Pöppeln allerdings keine kleinen Spielsteine im Weg, sondern mächtige Mauern. Mit den Sonderaktionen können diese regelmäßig so versetzt werden, dass es für den gegnerischen Pöppel kein vor und zurück mehr gibt. Hart auf hart kommt es meistens dann, wenn der gegnerische Magier die Mauer zum fliegen bringt und diese irgendwo auf dem Spielbrett wieder landet. Zusätzlich kann auch noch ein Riese und zwei Gnome die Pöppel angreifen und wieder zurückversetzen.

Magalon ist eine lustiges und interessantes Brettspiel, das leider etwas zu kompliziert in einigen Regeldetails und überteuert ist. Abgestimmtes kooperatives Vorgehen ist notwendig, um die Führenden am Sieg zu hindern. Trotzdem erreicht dann irgendwann ein Magier "manchmal mehr durch Zufall denn durch eigenes Geschick", so Spiel des Jahres-Jurymitglied Helmut Wresnik in der Kärntner Tageszeitung, als Erster das Ziel. "Befriedigend ist das allemal, aber auch nicht mehr."
 
© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 19.1.99