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Die Pyramiden des Jaguar

nett: 4 PunkteZwei auf dem Dschungelpfad

von Günter Burkhard

Kosmos (Redaktion: TM)

ca. 14,95 Euro

– nicht mehr lieferbar –

2 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Verpackung +

2002

Dieser „Spiele für Zwei“-Titel von Kosmos ist ein thematisch eingekleidetes Spiel, das seinen abstrakten Kern nicht verheimlichen kann. Ursprünglich erschienen Die Pyramiden des Jaguar unter dem Namen Pacal bei Klee. Da sich die zu Kosmos gehörende Marke Klee jetzt auf die Herausgabe von Kinderspielen beschränkt, ergab sich die Möglichkeit einer Neuauflage dieses Titels.

Es gibt 40 durchnummerierte Spielkarten. Die beiden SpielerInnen bekommen je 15 dieser Karten auf die Hand. Beide SpielerInnen haben einen pyramidenförmigen Spielplan vor sich liegen. Ziel des Spiels ist es, die Karten in aufsteigender Reihenfolge auf die zehn Felder seiner Pyramide abzulegen. Unten links muss die niedrigste Karte liegen, ganz oben die Karte mit der höchsten Ziffer.

Wer an der Reihe ist, nimmt zwei seiner Handkarten, und bietet diese der MitspielerIn an. Diese muss eine der Karten wählen und auf ihre Pyramide legen. Die zweite Karte muss die erste SpielerIn selbst legen.

Da einmal liegende Karten nicht verschoben werden dürfen, ist es schwierig, eine Karte immer so zu legen, dass die aufsteigende Ziffernreihenfolge tatsächlich eingehalten wird. Wenn der richtige Platz für die zu legende Karte bereits belegt ist, dann muss die andere Karte überdeckt werden. Dafür bekommt die GegenspielerIn Siegpunkte auf der Zählleiste. Wenn eine Karte ein zweites Mal überdeckt werden müsste, hat die betroffene SpielerIn die Runde sofort verloren.

Zumeist ist eine Runde dann beendet, wenn eine der beiden SpielerInnen die zehn Felder ihrer Pyramide korrekt mit Karten belegt hat. Die SiegerIn kriegt fünf zusätzliche Punkte. Anschließend wird der erreichte Punktestand mit einer zufällig gezogenen Karte verglichen. Wenn der Kartenwert niedriger ist, wird Schluss gemacht, ansonsten folgt eine weitere Runde.

Kosmos hat die tempelähnlichen Pyramiden – was seit Tikal beliebt ist – im mittelamerikanischen Dschungel angesiedelt. Die Siegpunktleiste ist ein so genannter Dschungelpfad, der auf bestimmten Feldern Ereignisse auslöst – beispielsweise das Entfernen eigener oder fremder Karten. Leider kann die Dschungelthematik nicht sonderlich überzeugen, dazu ist die Spielidee mit ihren strengen Zahlenkarten und der durchaus raffinierte Karten-Ablege-Mechanismus zu abstrakt. Wer ein Spiel sucht, bei dem der taktische Anteil gegenüber dem Glückfaktor eindeutig überwiegt, mag hier zugreifen.

© Harald Schrapers 2002-05


Stand: 21.5.05