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Rheingold

Zugbrücke hoch und Falltür runter: Der Burgfrieden ist in Gefahr

von Reinhard Herbert

Jumbo

ca. 38-70 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre) schön: 5 Punkte

Auswahlliste Spiel des Jahres 1993

6. Platz Deutscher Spiele Preis 1993

18 mittelalterliche Burgen entlang des Rheins rund um die Loreley warten auf ihre Eroberung. Die SpielerInnen sitzen bereit, sie haben einen Haufen Ritter vor sich liegen. Wer jetzt ein plumpes Kriegsspiel mit Hauen und Stechen befürchtet, wird angenehm überrascht. Der Spielmechanismus erinnert eher an Mensch ärgere Dich nicht. Wer mit einer Überzahl eigener Figuren auf ein von einer Unterzahl gegnerischer Figuren besetztes Feld zieht, hat gewonnen. Die geschlagenen Ritter kommen zurück in den Vorrat ihrer SpielerIn und können bei Gelegenheit wieder ins Spiel eingesetzt werden.

Die SpielerIn, die dran ist, darf einen Ritter auf eins der sechs Startfelder setzen. Auf welches sie ihren Ritter setzt, darf sie sich nicht aussuchen, sondern muss den Würfel befragen. Zunächst kommt es darauf an, die verstreut gestarteten Ritter zusammenzuführen. Dies ist notwendig, um die drei Bewegungspunkte pro Runde sparsam zu nutzen. Denn mehrere Ritter auf einem Feld können zusammen wie nur ein Ritter weiterbewegt werden.

Dann rotten sich diese vor einer Burg zusammen. Hier genügt nicht mehr die einfache Überzahl, sondern es müssen doppelt soviele Ritter vor der Burg stehen, wie Verteidiger in ihr sitzen. Die SpielerIn, die am Schluss am meisten wertvolle Burgen ihr eigen nennt, hat gewonnen.

Der Spielplan ist groß, bunt und ansprechend gezeichnet. Leider ist er aber zu unübersichtlich geraten: So erkennt die Frankfurter Rundschau auf dem Spielplan 16 zu erobernde Burgen, die spielbox 17 und nur die Pöppel-Revue alle 18. Ein Manko ist die Spielanleitung mit ihren nicht ganz eindeutigen Formulierungen. Rheingold ist ein sehr gutes Spiel, das zwar etwas langsam anfängt, dann aber etwa eine gute Stunde sehr unterhaltsam ist. Es ist jedoch - der erste Anschein trügt - weniger für die große StrategIn geeignet, sondern lässt dem Glück genügend Raum.

© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 23.10.98