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Die Säulen von Venedig

nett: 4 Punktevon Christian Fiore und Knut Happel

Goldsieber (Noris)

ca. 30 €

– nicht mehr lieferbar –

2 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre) 

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2007

Auf dem morastigen Untergrund von Venedig können die Gebäude nur Bestand haben, wenn sie auf unzähligen mit Pech bestrichenen Holzpfählen stehen. Allerdings stößt die konkrete Umsetzung eines solchen Spielthemas an Grenzen. Es ist nun einmal kaum möglich, Holzpfähle in ein Spielbrett aus Pappe zu rammen. Da hat man sich dann doch für handelsübliche runde Spielsteine entschieden, die auf den Spielplan gelegt werden. Die Stadtteile sind Pappplättchen. Sie werden je nach Größe auf zwei bis vier dieser Steine gelegt.

Das sieht etwas seltsam aus. Die Stadtteile schweben dann gewissermaßen, gestützt auf reichlich klobigen „Säulen“. Auch der Goldsieber-Verantwortliche, der für die Spielenamen zuständig ist, konnte beim Blick aufs Spielfeld keine „Pfähle“ entdecken – und nannte das Spiel kurzerhand Die Säulen von Venedig.

Fünf Aktionskarten hat jeder Spieler zur Verfügung. Alle wählen gleichzeitig eine Karte aus, führen die entsprechende Aktion durch und gebe diese Karte an den linken Nachbarn weiter. So bekommt jeder Spieler die Möglichkeit, die besonders lukrativen Aktionen durchzuführen.

Wichtig sind die Aktionskarten „Ratsherr“, „Pechtunker“ und „Baumeister“. Mit der „Ratsherr“-Aktion darf ich mir Stadtteile mit einem bestimmten Punktwert in meinen persönlichen Vorrat legen. Der „Pechtunker“ platziert mehrere Pfähle (beziehungsweise Säulen?) auf das Brett. Einige Pfähle darf er zudem in der Farbe des Spielers markieren. Und der „Baumeister“ legt die Stadtteil-Plättchen auf die Pfähle. Dabei gibt es Punkte für den Mitspieler, dessen Spielsteine bebaut werden. Und es gibt Punkte für den Erbauer selbst – abhängig von der Größe des Stadtteils, plus einen Bonus für die Nachbarschaft von bebauten und unbebauten Stadtvierteln.

Die Säulen von Venedig ist ganz nett zu spielen, mehr aber auch nicht. Denn dazu wirkt allein die thematische Umsetzung allzu bemüht.

© Harald Schrapers 2007–13