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Tatort

nett Das Spiel

von Marco Teubner, Heinrich Glumpler und François Werner

Moses (Redaktion: Anneli Ganser)

ca. 30 €

2 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitmittel (ab ca. 12 Jahre)

2015

1008 Fragen und Antworten – da hat Tatort-Spezialist François Werner (tatort-fundus.de) ganze Arbeit geleistet. Ihm zur Seite standen mit Marco Teubner und Heinrich Glumpler zwei gestandene Spieleautoren. Die dachten sich fünf Fragentypen aus, an denen sich Werner orientieren musste: Offene Fragen, Multiple Choice, Schätzfragen und Ja-Nein-Fragen. Außerdem gibt es „Wer schummelt?“-Fragen, deren doppelte Verneinung reichlich missglückt ist, weil sie die Spieler völlig unnötig verwirren. Das trübt den ansonsten positiven Gesamteindruck des Spiels.

Der von Glumpler und Teubner erdachte Ablauf zielt darauf, es den auf der Punkteleiste hinten Liegenden zu erleichtern, auf die Spitze aufzuschließen. Der letzte Spieler darf einen gewonnenen Ratechip als erster gegen eine der wenigen guten Bonuskarten in der Auslage eintauschen, wodurch er auf der Zählleiste beschleunigt nach vorn kommt. Außerdem hat er das Recht, die Rubrik zu wählen, aus der die für alle gültige Quizkarte gezogen wird. Städtefragen, Kuriositäten oder Klassiker? Und er hat auf der genommenen Karte die Wahl zwischen drei Fragen, von denen er die für sich leichteste auswählt. Ein Beispiel: Wie nannten Schimanski und Thanner ihren Assistenen Hänschen? (Tulpenzwiebel) Was machte Kommissar Brinkmann bei einer seiner seltenen privaten Szenen – Yoga, Kreuzworträtsel, Patiencen legen oder (richtig) Schach spielen? Stimmt es, dass die Bild vor der Ausstrahlung einer Schimanski-Folge ankündigte, wie oft dieser „Scheiße“ ruft? (Ja)

Trotz dieser Nachteilsausgleiche für den, der wenig Fragen beantworten kann, macht das Spiel nur Leuten Spaß, die solide Kenntnisse über Deutschlands beliebteste TV-Reihe haben. Es ist ein Spiel für Fans. Sicherlich muss man nicht jeden Sonntagabend einschalten. Es reicht, ein paar Lieblingsermittler zu haben. Aber bei den anderen sollte man wenigstens ein paar Fakten und Gründe nennen können, warum man sie nicht mag. Nicht nur brandneue Tatort-Folgen werden abgefragt, sondern auch klassische Filme aus den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern. Da haben ältere Spieler klare Vorteile – oder man schaut auch mal in die vielen Tatort-Wiederholungen rein.

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