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Trivial Pursuit

Genus Edition

von Scott Abbott, Chris Haney, Willi Andresen u.a.

Parker (Hasbro) (Lizenz: Horn Abbot)

ca. 45 €

bescheiden: 2 Punktebis 6 SpielerInnen oder Gruppen

Schwierigkeit schwer (ab ca. 15 Jahre)

1984, diverse Neuauflagen

Trivial Pursuit ist sicherlich eines der bekanntesten und beliebtesten Spiele. Es erschien anfangs durch die altehrwürdige ZDF-Sendung Der große Preis und später durch viele neue Gameshows angenehm vertraut. Der Spaß am Spiel wird trivial-pädagogisch durch scheinbar wertfreies Wissen und entsprechendes Lernen legitimiert. Doch während im Fernsehen eine Antwort auf eine schwierige Frage gelegentlich noch erläutert werden kann, wird die SpielerIn bei Trivial Pursuit allein gelassen. Selbst in großen Spielerunden, in denen Trivial Pursuit gerade noch erträglich ist, weil halbwegs kommunikativ - wenn es nicht allzu verbissen gespielt wird -, bleiben genug Fragen unverstanden. Fragen, die auch in Kenntnis der Antwort niemand in irgendeinen Zusammenhang setzen kann, bleiben völlig sinnlos.

Trivial Pursuit ist auch deshalb so beliebt, weil die Spielregel denkbar einfach ist: Fragen, für deren Beantwortung ein gepflegtes Halbwissen von Vorteil ist, richtig oder falsch beantworten kann schließlich jede. Und für ein winziges spielerisches Element sorgt ein banaler Würfelspielanteil mit seinen - äußerst minimalen - taktischen Möglichkeiten. Dies seien allerdings nur "spielerische Verzierungen", qualifiziert das Spiel des Jahres-Jurymitglied Michael Knopf diese Art des Kommunikationsspiels in der Süddeutschen Zeitung, "Verzierungen, die nur notdürftig vom wahren Kern ablenken". Und dieser Kern verlange, dass Fragen richtig zu beantworten seien und die SpielerIn gewänne, die "in der Schule sowie beim Kreuzworträtsel" gut aufgepasst habe. "Schön für Besserwisser, doch ein Spiel findet dabei bestenfalls am Rande statt", schreibt Knopf "über Spiele, die keine sind, sondern bildungsbürgerliche Fortbildungskurse und Prüfungsaufgaben".

© games we play - niederrhein magazin 1995–2000 - Autor: Harald Schrapers