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Zèrtz

nettvon Chris Burm 

Huch & friends (Vertrieb: Hutter)

ca. 30 €

2 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre) 

Neuauflage 2017

» AUSGABE SMART

Empfehlungsliste
Spiel des Jahres 2004

Besonderes Kennzeichen des taktischen Denkspiels Zèrtz ist sein variables Spielfeld. Zunächst müssen 27 Ringe zu einem sechseckigen Spielfeld gelegt werden. Erst dann können die Kugeln eingesetzt werden – und zwar nach und nach auf die Ringe. Drei Kugelfarben sind im Spiel, sie haben unterschiedliche Wertigkeit und Häufigkeit.

Wer eine Kugel einsetzt, muss gleichzeitig auch immer das Spielfeld verkleinern, indem ein Ring aus dem Spiel genommen wird. Kugeln werden durch Überspringen geschlagen. Auch Kugeln, die durch das Wegnehmen von Ringen quasi außerhalb des Spielfelds isoliert werden, sind erobert. SiegerIn wird, wer drei weiße, vier graue oder fünf schwarze Kugeln gewinnen kann.

Zèrtz erinnert in mancherlei Hinsicht an den Denkspiel-Klassiker Abalone. Allerdings ist der Spielablauf völlig unterschiedlich, so dass auch Abalone-Fans überrascht sein werden.

Zèrtz ist ein Teil des Projekts Gipf. Eine Regelvariante beschreibt die Möglichkeit, Gipf, Tamsk – der zweite Titel in der Reihe – sowie Zèrtz als eine Kombination verschiedener Spiele zu spielen.

Chris Burm hat das Projekt Gipf auf sechs Spieletitel angelegt. Schmidt Spiele, die das Spiel ursprünglich verlegten, hatten damals entschieden, das Projekt nicht weiter verfolgen zu wollen und mit Zèrtz die Reihe zu beenden. Offenkundig entsprachen die Verkaufszahlen nicht den Erwartungen. Womöglich ist die Zeit der taktisch-strategischen Zwei-Personen-Denkspiele, die immer etwas mehr an Sport als an Spiel erinnern, abgelaufen. Spiele mit einem ausgewogenen Verhältnis von Taktik und Glück haben für einen großen Aufschwung des Spiels in Zwei-Personen-Haushalten gesorgt. Denkspiele wie Gipf, bei denen auf Dauer immer der gleiche Spieler verliert, haben dagegen aus guten Gründen an Boden verloren. Huch sieht aber neue Chancen für das abstrakte Strategiespiel. Dort ist mit Lyngk sogar ein nagelneuer siebter Gipf-Titel erschienen.

© · games we play 2000–17


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