games we play

Africana

nett: 4 Punkte von Michael Schacht

Abacussspiele

ca. 35 € 

2 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

9. Platz
Deutscher Spiele Preis 2012

Afrikanische Verkehrswege sind ein Kapitel für sich. Auf der vor uns liegenden Landkarte, dem Spielbrett, bietet sich ein verwirrendes Bild aus Bummelrouten und Hochgeschwindigkeits-Verbindungen. Manchmal sind dicht aufeinander folgende Haltepunkte angegeben, woanders gibt es lange Nonstopstrecken. Alle Verbindungen sind mit schlichten dunkelbraunen Linien eingezeichnet.

Africana ist ein Logistikspiel. Fünf ausliegende Spielkarten stehen für Expeditionen, bei denen man von einem bestimmten Ort zum einem bestimmten Ziel reisen muss. Schon für das Erreichen des Ausgangsortes gibt es eine Belohnung in Form von Geld oder einer Reisekarte. Hier lautet das Motto: dabei sein ist alles. Wenn ich zudem als erster das Ziel erreichen, kassiere ich zudem die Siegpunkt-Prämie.

Außerdem gibt es noch die aus Valdora bekannten Bücher. Dort befinden sich Karten, die für „Helfer“ stehen und zu Spielbeginn wichtig sind, sowie Kunstgegenstände. Hier gilt es, den Ort zu erreichen, wo die Gegenstände zu finden sind.

Am Anfang geht Africana gut von der Hand und gestaltet sich als interessante Herausforderung. Aber mit zunehmender Spieldauer nehmen die Denkpausen der Mitspieler zu. Ich muss nicht nur die optimalen Routen finden, sondern auch noch die richtigen Handkarten ausspielen können. Jeder Ort ist mit Symbolen gekennzeichnet – bei ihrem Erreichen muss ich die dazu passende Reisekarte abgeben. Bei der Suche nach dem richtigem Timing kann man schon mal ins Grübeln geraten, so dass sich nach zirka 45 Minuten eine gewisse Ernüchterung einstellt. Wenn jetzt das Spiel am Ende wäre, hätte der Spannungsbogen gehalten. So erreicht er etwas überdehnt die Zielgerade, die ebenfalls nicht reibungslos zu passieren ist. Denn die konstruierte Schlusswertung übertreibt es mit der Vielfalt der verschiedenen Berechnungsideen, so dass sich der Eindruck der Unübersichtlichkeit verstärkt.

© Harald Schrapers · games we play 2012