Bomb Busters
Sie wollten das beste Team … man hat euch geschickt
von Hisashi Hayashi
Pegasus Spiele (Redaktion: Ronja Lauterbach, Lizenz: Cocktail Games)
Illustration: Dominique Ferland
Hergestellt in China
ca. 35 €
2 bis 5 SpielerInnen (besser: 4 bis 5)
Schwierigkeit ◼◼◻◻
Jahrgang 2025
Wen jemand das rote Kabel durchschneidet, explodiert der Sprengsatz. Bomb Busters ist ein Spiel für Bombenentschärfer – ein nicht ganz so angenehmes Thema. Doch man versucht, es in diesem Spiel durch besonders niedliche Illustrationen zu kaschieren. Wir spielen kooperativ, aber mit verdeckten Karten – sprich: Kabeln – so dass wir mit unseren Entscheidungen auf uns allein gestellt sind.
Ich habe das Kabel Nr. 4. Nun muss ich bei den Mitspielenden auf eines der dortigen verdeckt gehaltenen Kabelplättchen tippen, in der Hoffnung, dass es ebenfalls eine 4 ist. Solange es nicht das rote Kabel ist, sind ein paar wenige Fehlversuche erlaubt. Egal ob richtig oder falsch: Das Plättchen wird aufgedeckt, und hilft nun bei späteren Rateversuchen. Denn ich weiß: Alle Mitspielenden haben die Kabelkärtchen in aufsteigender Zahlenfolge sortiert. Und deswegen ist das kein Ratespiel, sondern ein Deduktionsspiel, bei der wir unsere Entschärfungsversuche aus den zuvor erlangten Informationen ableiten.
Das Ganze ist eine Knobelei mit Zahlen, die auch für Frust sagen kann. Damit werden sicherlich nicht alle glücklich – bei Bomb Busters aber die meisten, weil es spielerisch überragend umgesetzt ist. Weil die Schwierigkeit der einzelnen Missionen sehr sanft ansteigt, ist der Einstieg betont einfach gehalten – jedenfalls in der Vier-Personen-Konstellation oder gegebenenfalls auch zu fünft. Zu zweit oder zu dritt gibt es eine Sonderregel, in die man sich zusätzlich hineindenken muss. Insbesondere die asymmetrische Drei-Personen-Variante ist eher etwas für Fortgeschrittene.
66 Missionen sind in der Schachtel, was aus meiner Sicht völlig übertrieben ist. Ich hätte die Konzentration auf die etwa ein Dutzend besten Szenarien sinnvoller gefunden, was es auch erleichtert hätte, Bomb Busters – statt als eine Art Kampagne in einer festen Gruppe – mit immer wieder anderen Menschen zu spielen. Statt 66 Varianten zu kreieren, hätte man lieber mehr Ressourcen in das äußerliche Produktdesign investiert. Denn das, was wir in der Schachtel finden, ist weder schön noch praktisch. Schade, denn dieses großartige Spiel, das das Zeug zu einem Koop-Klassiker hat, hätte mehr verdient.
Rating: 8/10 ⚄ ⇑
© Harald Schrapers · games we play 2025