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Dinosaur Island

5 von 6von Jonathan Gilmour und Brian Lewis

Feuerland (Redaktion: Inga Keutmann, Nathan McNair, Molly Wardlaw, Lizenz: Pandasaurus Games)

Illustration: Kwanchai Moriya

ca. 60 €

1 bis 4 SpielerInnen (am besten: 2 bis 4)

Schwierigkeitschwer

Jahrgang 2020

Brettspielpodcast | Jurassic Park »

Bei Dinosaur Island wird die Jurassic-Park-Idee konsequent umgesetzt. Wir beginnen die Runde mit dem Erschaffen der Dinos. Um diese zu klonen, brauchen wir Ressourcen, die wir in Form von kleinen Würfeln auf unserem persönlichen Tableau als DNS ablagern. Das ist dann das Genmaterial, das wir eigentlich auch auf Deutsch zumeist mit der aus dem englischen kommenden Abkürzung DNA bezeichnen. Wieviel unterschiedliches DNA zur Verfügung steht, entscheiden zu Beginn jeder Runde die Würfel.

Dinosaur Island ist ein „Worker Placement“-Spiel. Das heißt, wir stellen reihum je einen Worker, der ein Wissenschaftler ist, zu einem der Würfel, nutzen ihn für eine Lagervergrößerung oder ein Forschungsprojekt. Schade, dass mein Worker hier gar keine Figur ist, sondern ein profanes sechseckiges Plättchen. Erst in der späteren Arbeitereinsetzphase, wenn die Worker auf meinem persönlichen Tableau platziert werden, kann ich sie als Kunststoff-Meeple in die Hand nehmen.

Dinosaur Island hat einen schönen Rhythmus. In der ersten Phase eine jeden Runde spielen wir gemeinsam um das, was in der Tischmitte an Material und Ausbauten zu finden ist. Da gibt es sogar einen kleinen kooperativen Anteil, wenn wir versuchen, die auf den DNA-Würfeln abgebildeten Bedrohungspunkte – die für uns alle gelten – zu eliminieren. In der zweiten Phase beschäftigen wir uns alle parallel und solitär ums eigene Tableau, wandeln Genressourcen in Saurier um, bauen die Gehege unseres Parks aus und erweitern die Sicherheitsmaßnahmen. Das ist dringend, denn je mehr Dinos – insbesondere die nichtvegetarischen – erhöhen die Bedrohungspunkte.

Es ist ein umfangreiches Spiel mit 16 Seiten übersichtlich gestalteten Regeln (plus Solovariante) und erzählt dabei eine gut dazu passende Geschichte. Wobei die natürlich völlig hanebüchen ist. Ich darf hier bis zu sieben Mal bei den Sicherheitsvorkehrungen schlampen und die Parkgäste den Sauriern zum Fraß vorwerfen. Immerhin macht das Spaß – nämlich den schadenfreudigen Mitspielern. Die freuen sich auch, wenn sich viele meiner Parkgäste als Rowdies entpuppen, wenn ich sie aus dem Beutel ziehe. Obwohl es ein im Kern sehr strategisches Spiel ist, kann an dieser Stelle der Glücksfaktor ziemlich kräftig zuschlagen, was ich in Ordnung finde. Manch strategieverliebter Mitspieler ist dabei nicht so glücklich, insbesondere wenn er nicht mit passenden Expertenkarten vorgesorgt hat und das Spiel dann doch kürzer dauert als gedacht.

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