games we play

Extra!

schön: 5 Punkte von Sid Sackson

Schmidt (Redaktion: Thorsten Gimmler)

ca. 12 € 

1 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

2011

Eine Hand voll Würfel plus einen Block, auf dem die Ergebnisse nach einem vorgegebenen Muster in Tabellen eingetragen werden. Da denken wir zuerst an etwas ähnliches wie Kniffel. Doch falsch. Extra ist eine Bingo-Variante, ähnlich wie Take it easy oder Würfel-Bingo. Und damit ist klar, dass es eines nicht gibt: Wartezeiten. Denn der Würfelwurf gilt für alle Spieler gleichermaßen, die zeitgleich versuchen, das Beste daraus zu machen. „Paralleles Solitärspiel“ kann man diese Gattung nennen.

Extra stellt sich dabei als besonders raffiniert heraus. Man kämpft nämlich ständig gegen die Miesen.

Fünf Würfel werden geworfen. Ein zufälliges Beispiel: 1, 2, 3, 4 und 5. Aus vier der Würfel bilde ich zwei Paare. 2 plus 3, und ich mache ein Kreuz bei 5. 1 plus 5, ein Kreuz bei 6. Damit habe ich jetzt Folgendes erreicht: zwei mal 200 Minuspunkte. Denn wer eine Zeile startet – hier die 5 und die 6 – fängt erst mal ganz unten an. Ab jetzt gilt es, genau diese Ziffern noch häufiger anzukreuzen, um später in den Plusbereich zu kommen.

Was ist mit der fünften gewürfelten Zahl? Sie ist die Extra-Ziffer, sie wird in einer besonderen Spalte notiert, wo sie weder mit Plus noch mit Minus zu Buche schlägt. Drei Zahlen kann man so gefahrlos parken und diese zwischen sieben und neun mal würfeln. Wenn hier alles voll ist, dann ist das Spiel für den betreffenden Spieler zu Ende.

Das Ergebnis ist meistens bescheiden. Da muss schon Glück und Können zusammenkommen, damit man in den positiven Zahlenbereich kommt. Anfangs wird man eher mit dreistelligen Minuszahlen zurechtkommen müssen – da jeweils eine an sich überflüssige 0 an jeder Ziffer angehängt ist, wirken die Werte bedrohlicher.

Schnell und unterhaltsam ist das Spiel, das der 2002 verstorbene Altmeister Sid Sackson 1989 als Choice bei Hexagames veröffentlich hatte. Damals befanden sich die fünf Würfel in einer transparenten Glocke.

Schmidt hat jetzt die Erben des Autors aufgesucht und hat Choice minimal überarbeitet und neu gestaltet. Jetzt gibt es einen klappbaren Würfelturm, mit dem der Berliner Verlag auf einen Schlag vier Spiele unter dem Logo Roll & Play herausgibt.

© Harald Schrapers · games we play 2011