Freibeuter
Entern, kapern, Beute machen
von Reiner Stockhausen
Hans im Glück (Vertrieb: Schmidt)
ca. 38-50 DM
- nicht mehr lieferbar -
bis 4 SpielerInnen
Schwierigkeit
Verpackung ++
10. Platz Deutscher Spiele Preis 1998
"Piraten wollen Beute machen." In dem Seegebiet vor den SpielerInnen kreuzen 28 Schiffe, die in dieser piratendurchseuchten Gegend dem Untergang geweiht sind.
Jede SpielerIn hat 25 Piraten-Holzboote vor sich liegen, die durch das Ausspielen von Koordinaten-Spielkarten auf die entsprechende Stelle des Spielplans gelegt werden. Dadurch werden nach und nach die Schiffe eingekreist.
Sobald sich ein Schiff auf allen vier Seiten mit einem Piratenboot konfrontiert sieht und zudem eine der SpielerInnen das Schiff geentert hat, wird Beute gemacht. Die enternde SpielerIn nimmt den Punktwert des Schiffes zu ihrem Vorrat und muss fremde Piratenboote, die sich am Einkreisen beteiligt haben, auszahlen. Dabei sind zwei Schwierigkeiten zu beachten. Zum einen müssen die MitspielerInnen mit ihren Booten sofort aus dem eigenen Kasse ausgezahlt werden, während der Wert des geenterten Schiffes erst am Spielende kassiert werden kann. Wer hier ungeschickt agiert, dem droht die Pleite bzw. es muss ein Kredit zu Wucherzinsen aufgenommen werden. Und zum anderen werden die Spielsteine zum Entern der Schiffe - insbesondere wenn diese wertvoll sind - bereits lange vor deren Einkreisung gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt ist oft noch nicht absehbar, welche MitspielerInnen versuchen werden, mit an der Beute zu profitieren.
Wichtig ist, die richtigen Koordinatenkarten auf der Hand zu haben (dies ähnelt sehr dem Wirtschaftsspiel Acquire). Gelegentlich kommt einer SpielerIn aber auch der fliegende Holländer bei der Belagerung eines Schiffes zur Hilfe, der wesentlich flexibler einzusetzen ist.
Leider ist Freibeuter sehr unübersichtlich gestaltet, die Schrift der Spielanleitung und die Koordinatenangaben auf dem Spielplan sind schwer zu lesen. Dies trübt ein wenig die Freude an diesem außerordentlich gelungenem Spiel.
© games we play - niederrhein magazin 1998-2001 - Autor: Harald Schrapers