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Für die Krone

5 von 6Mit List und Tücke auf den Thron

von Maxime Rambourg

Repos Production (Vertrieb: Asmodee)

Illustration: Paul Mafayon

Hergestellt in China

ca. 40 €

3 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeit ◼◻◻◻

Jahrgang 2025

Der Räuber bei den Siedlern war harmlos. Jetzt spielen wir Für die Krone, da geht es richtig zur Sache. Denn die Spielkarten ermöglichen es, dass die gegnerische Seite Juwelen verliert. Wer sie ganz konkret verliert, das entscheide ich. Am besten ist es, wenn die momentan führende Person Juwelen verliert. Aber wer führt? Das ist unklar, weil wir unsere Juwelen in hübschen Pappboxen verbergen. Gleichzeitig versuchen wir wortreich, die anderen von unserer Armut zu überzeugen. Bis es den Ersten erwischt, was ein beindruckender spielerischer Kniff ist: Wer alle Juwelen ausgegeben hat muss – für alle sichtbar – sein „Erbstück“ versetzten. Dafür gibt es weitere zehn Juwelen, man kann weiterspielen und lautstark lamentieren, wie ungerecht die Mitspielenden zu ihm gewesen seien. Nie habe man ihm geglaubt, dass er der Ärmste sei.

Vorangetrieben wird Für die Krone durch Spielkarten. Pro Durchgang kauft man welche aus der Auslage. Die Kartenfunktionen gehen oft zu Lasten den Mitspielenden, manche Karten sind aber auch zum eigenen Nutzen: Etwa die, die einem Geldeinkünfte spendieren, damit man beim späteren Kartennachkauf nicht stattdessen Juwelen verwenden müsste. Jede von mir gekaufte Karte bekommt anschließend eine durchsichtige Kunststoffhülle, auf der mein Familienwappen abgebildet ist. Denn die Karte gebe ich anschließend in einem gemeinsamen Stapel, den wir mischen und dann abarbeiten. Damit man erkennt, wem welche Karte gehört, ist die Wappenmarkierung notwendig. Auch dieser Effekt gefällt mir ausnehmend gut, auch wenn manche Leute bemängeln, dass die Hüllen nicht so robust seien, wie sie es gewohnt sind. Denn es gibt „Sleeves“ die dafür sorgen, dass Spielkarten auch dann noch weitere hundert Jahre überdauern, wenn sie bereits auf der Müllkippe liegen.

Für die Krone ist ein kommunikatives Spiel, dass sehr viel Spaß machen kann – auch noch nach Spielende sorgt es für Diskussionen. Klar ist, dass eine Niederlage hier nicht auf meinem spielerischen Unvermögen beruht. Die Schuld kann ich ausschließlich bei den Gegnerinnen verorten, die sehr ungerecht dafür gesorgt haben, dass mein Juwelenvorrat viel zu schnell geschrumpft ist. Schön ist auch, dass hier nicht automatisch die Person gewinn, die die anderen am besten „belabern“ kann. Sondern zurückhaltendes Schweigen lenkt den Verdacht oft viel besser von einem ab.

Rating: 8/10 ⚄ ⇗

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