games we play

Die Händler

schön: 5 Punkte von Wolfgang Kramer und Richard Ulrich

Eggert (Redaktion: Filosofia) (Vertrieb: Pegasus)

ca. 35 Euro

– nicht mehr lieferbar –

2 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

überarbeitete Neuauflage 2011

5. Platz Deutscher Spiele Preis 1999

Wir befinden uns im Mittelalter. Zwischen sechs europäischen Städten findet ein lebhafter Handel mit Seide, Eisen, Wein, Salz und so weiter statt. Die SpielerInnen versuchen, an diesem Handel teilzuhaben. Immer wenn in einer Stadt ein freier Wagen steht, geht es darum, diesen Wagen zu ersteigern. Denn dann kann man als Lademeister zunächst seine eigenen Waren zuladen und anschließend versuchen, den MitspielerInnen möglichst viel Geld aus den Taschen zu ziehen. Denn diese müssen dem Lademeister Geld bezahlen, um Waren zuladen zu dürfen. Die Verhandlungen zwischen den SpielerInnen sind das Salz in der Suppe eines höchst interessant gemachten Spiels.

Es gewinnt nicht einfach die SpielerIn, die am meisten Geld verdient hat. Sondern es gewinnt, wer den höchsten „Stand“ erreicht hat, wer beginnend als Kaufmann am Ende auf der Tafel des sozialen Aufstiegs am höchsten steht. Für jede Stufe sozialen Aufstiegs muss Geld bezahlt werden. Dieser Geldbetrag wird im Laufe des Spiels immer höher. Immer wenn ein Wagen in einer Stadt ankommt, gibt es zwar Geld für die gebrachten Waren, gleichzeitig steigt aber auch der Preis für den sozialen Aufstieg. Also gilt es, möglichst früh im Spiel hochzukommen, denn dann ist dies noch preiswert. Doch auch diese Strategie hat einen Haken. Da jeder Stand in jeder Runde seine Repräsentationskosten zu zahlen hat, sollte man immer genau ausrechnen, ob man dieses Geld auch langfristig zahlen kann. Denn sonst droht der Absturz.

Die Urprungsversion der Händler erschien bei Queen. In der Neuauflage des Spiels, die der frankokanadische Filosofia-Verlag verantwortet (die deutsche Ausgabe erscheint bei Eggert), sind aus den damaligen Ausstattungskarten leicht geänderte Investitionskarten geworden. Sie werden im Laufe der Spielerunde versteigert und verhelfen zu besonderen Vorteilen. Ein bis vier Sterne auf den Investitionen geben an, wie groß der ungefähre Wert einer Karte ist, so dass auch unerfahrene SpielerInnen nicht im Nebel tappen. Die Händler sind ein außerordentlich gelungenes Wirtschaftsspiel, das vom Erfolgsduo Kramer/Ulrich (El Grande) perfekt ausgearbeitet wurde

© games we play - niederrhein magazin 1999–2020 - Autor: Harald Schrapers