Das Zwei-Personen-Spiel: Halali

Halali!

schön: 5 Punkte Vergnügliche Jagd für Zwei

von Rudi Hoffmann

Kosmos (Redaktion: TM)

ca. 14 €

2 SpielerInnen

Schwierigkeit

Verpackung +-

2001

Halali! Hier muss niemand zur Jagd getragen werden. Denn Jäger und Tiere bevölkern schon längst den leicht überfüllt wirkenden Wald. Der ist jedoch zu Spielbeginn noch nicht einsehbar. Auf dem schachartigen Spielbrett sind alle Felder durch verdeckt liegende Plättchen belegt.

Beide SpielerInnen können zunächst abwechselnd jeweils eines dieser Plättchen aufdecken. Dabei spielen sie unterschiedliche Rollen. Die eine SpielerIn vertritt die menschliche Seite – Jäger und Holzfäller – die Andere die tierische – Bär und Fuchs. Wenn diese Plättchen aufgedeckt sind, können sie auf dem Brett bewegt werden und dabei auch andere Plättchen schlagen. Dabei werden die Geflügelplättchen sowohl zum Opfer des Jägers als auch des Fuchses. Der Wald gerät unter die Axt des Holzfällers. Der Jäger kann aber auch die gegnerischen Plättchen in Form von Bär und Fuchs direkt angreifen und damit für besonders viel Frust sorgen. Doch der besondere Höhepunkt des Spiels ist es, wenn der Bär den Jäger frisst.

Mensch gegen Tier – Halali ist ein bewusst unausgewogenes Spiel. Doch das macht überhaupt nichts. Denn wer sich benachteiligt fühlt, kann, aufgrund der kurzen Spieldauer, sofort in die andere Rolle schlüpfen. Halali hat einen erheblichen Glücksfaktor, manchmal werden jedoch – je nach Zahl der aufgedeckten Karten und des bereits freien Raums auf dem Brett – auch interessante taktische Aufgaben gestellt. Dies alles macht Halali zu einem empfehlenswerten Spielchen.

Angefangen hat die Geschichte Halalis schon 1973 unter dem Titel Jag und schlag. Weniger ruhmreich ist dann allerdings das zweite Kapitel der Geschichte. 1978 erschien es als Das große Hessenspiel: Ritter Alfred und der rote Filz. Gemeint war der CDU-Rechtsaußen Alfred Dregger, der damals in Hessen gegen den amtierenden SPD-Ministerpräsidenten Holger Börner antrat. Rudi Hoffmann hatte seine Spielidee in ein Wahlkampfspiel für den hessischen CDU-Landesverband umgearbeitet. Heute wissen wir von den kriminellen Schwarzgeld-Verstrickungen der Wiesbadener CDU. Dreggers rechte Hand, der Law and Order-Politiker Manfred Kanther, ist längst ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Aus welcher Kasse hatte Rudi Hoffmann damals sein Geld erhalten? Das wird er wohl selbst auch nicht wissen und wir werden es auch nicht erfahren. Diese Sache wäre verjährt. Außerdem hat es Dregger nie geschafft, Ministerpräsident zu werden.

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