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Java

nett: 4 Punktevon Wolfgang Kramer und Michael Kiesling 

Ravensburger

ca. 35 Euro

- nicht mehr lieferbar -

bis 4 SpielerInnen 

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

Verpackung -- 

9. Platz Deutscher Spiele Preis 2001

Wolfgang Kramer und Michael Kiesling sind die erfolgreichsten Spieleautoren der letzten Jahre. Nun wollen sie eine Spielefamilie ins Leben rufen: Nach Tikal folgt - mit sehr ähnlicher Ausstattung - Java. Auch dieser Titel erinnert an exotische Ferne, der Schauplatz hat sich von Amerika nach Asien verlagert. Aktionspunkte und eine brillant gestaltete Übersichtskarte, die mit Bildern die Verteilung der Punkte verdeutlicht, lassen den Tikal-Fan die indonesische Insel Java sofort vertraut erscheinen.

Java wird dreidimensional gespielt. Landschaftsplättchen - Reisfelder oder Dörfer - werden auf das noch unerschlossene Gebiet gelegt. Dabei entsteht eine bildschöne plastische Terrassenlandschaft. Mit meiner Spielfigur ziehe ich auf eines der größer werdenden Dörfer und achte dabei darauf, einen möglichst hohen Standplatz zu finden. Denn nur dann, wenn ich oben stehe, darf ich in dem Dorf einen Palast bauen. Dabei darf die Größe des Palastes - der mir wertvolle Punkte auf der "Kramerleiste" einbringt - die Grundfläche des Dorfes nicht überschreiten. Dieses Spielelement haben Kramer/Kiesling von Torres, dem Burgenbauspiel, übernommen: die Höhe der Burg darf nicht höher als deren Grundfläche sein. Und auch das Spielelement, dass bei der Wertung die Einheiten - in dem Fall Städte - zählen, in dem meine Spielfigur oben steht,  ist ein Torres-Spielelement. Zwar gibt es auch - etwa beim Palastbau - zwischendurch Punkte, eine richtige Gesamtpunktwertung wird aber nur am Spielende durchgeführt. Dabei wird vorgegangen wie bei Tikal: Ich darf ein letztes Mal meine Aktionspunkte einsetzen, um mich in die optimale Position zu bringen und zähle dann. Anschließend ist die nächste SpielerIn mit ihren Aktionspunkten und ihrer Wertung an der Reihe.

Wichtig ist es, regelmäßig Palastfeste durchzuführen. Ein Fest kann von mir allein veranstaltet werden, oder ich feiere mit einer MitspielerIn zusammen, was mir weniger Punkte einbringt. Das Recht, ein Fest auszurichten, ersteigern die SpielerInnen mittels vorher erworbener Spielkarten. Dieses kommunikative - und reichlich simpel konstruierte - Element fügt sich leider nicht sonderlich passend in den sonstigen Spielablauf ein.

Die hauptsächliche Kritik an Java ist aber eine andere. Zwar ist es sehr reizvoll, an der dreidimensionalen Landschaft mitzugestalten. Dabei wird viel räumliches Vorstellungsvermögen verlangt. Und mancher terrassenförmige Aufbau muss auf dem Spielplan zunächst ausprobiert werden. Jedenfalls dauert das ganze beinahe ewig. Anders als bei Tikal gibt es zudem kaum eine Möglichkeit, dass ich mir meinen Zug bereits vorher überlege. Dazu verändert sich bei Java die Landschaft zu dynamisch. Wenn man nicht manchmal durch die - eigentlich unspannende - Vergabe der Palastfeste gestört würde, könnte man in Ruhe zwischendurch ein Buch lesen. Oder sich am Nachbartisch an der Partie eines anderen Spiels beteiligen, das origineller ist, als dieses Tikal-Torres-Mischung.

[ FAQ zu Java ]

[ Kurzspielregel von Abspiel.de ]

© games we play 2001-03 - Harald Schrapers


Stand: 10.5.03