Jekyll vs Hyde
von Geon-il
Illustration: Vincent Dutrait
ca. 18 €
2 SpielerInnen
Schwierigkeit
Jahrgang 2022
Den Ehrentitel „erstes überzeugendes Zwei-Personen-Stichspiel“ bekommt Jekyll vs Hyde nicht, denn der ging bereits an Der Fuchs im Wald. Aber Jekyll vs Hyde kann einen deutliches Stück Raffinesse oben drauf legen, weil es eine ganz besondere Asymmetrie schafft. Die eine Seite möchte mit möglichst vielen Stichen gewinnen. Und die andere Seite nicht. Sie möchte ein Gleichgewicht erreichen: optimalerweise fünf Stiche für Hyde, fünf Stiche für Jekyll. Das heißt, Hyde kann auch ganz anders gegen Jekyll gewinnen – nämlich haushoch verlieren.
Die Stichspielmechanik ist bekannt, ungewöhnlich ist die Form der Trumpffestlegung. Die zuerst gespielte Karte legt fest, welches die niedrigste Trumpffarbe ist. Und die Farbe, die zuletzt ins Spiel kommt, ist der höchste Trumpf.
Reichen Wizard-Kenntnisse aus oder sollten man Skat-Profi sein, um hier zu bestehen? Die Regeln sind im Grunde einfach und sind auch ohne Vorkenntnisse leicht verständlich. Allerdings gibt es wichtige Sonderkarten – die Tränke –, die auch Stichspielprofis so nicht kennen und für Wendungen sorgen. Diese Tränke sorgen dafür, dass man der Gegnerin einen Stich raubt, die Trumpffarben neu festlegt oder Karten mit der Gegenseite tauschen muss. Dass hat schon so manchen vermeintlichen Strategen aus dem Konzept gebracht.
Harald Schrapers
Eine ausführliche Besprechung
von Jekyll vs Hyde befindet sich im Magazin spielbox 3/2022.
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