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Jenga

MB

ca. 22-44 DMschön: 5 Punkte

Schwierigkeit sehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

1989

Jenga ist ein Geschicklichkeitsspiel, eine Art modernes Mikado. Jeweils drei Holzquader werden - übereinander um 90 Grad versetzt - zu einem Turm mit 18 Etagen gestapelt. Eine SpielerIn nach der anderen zieht dann einen Quader aus dem Turm heraus und legt ihn für eine neue Etage oben drauf. Die winzigen Ungleichheiten des Naturprodukts Holz und die zunehmend wackelige Statik des Turm führen dazu, daß einzelne Quader lockerer liegen als die anderen. Es geht folglich darum, dies zu erkennen. Wer den Turm zum Einsturz bringt, hat verloren, wer als Letze ein Hölzchen ordnungsgemäß mit einer Hand hat oben auflegen können, gewonnen.

Jenga eignet sich insbesondere für den Abschluß einer abendlichen Spielrunde und macht dabei riesig Spaß.

Die Probleme mit dem giftigen Holzschutzmittel - die erste Auflage des Spiels mußte vom Markt zurückgezogen werden - hat MB längst behoben. Ein Ärgernis ist immer noch die wenig haltbare Verpackung, bei der MB offensichtlich nur an die Verkaufspräsentation gedacht hat. Dabei wäre gerade bei diesem aus 54 Einzelteilen bestehenden Holzturm eine funktionale Unterbringung echt von Vorteil gewesen, stattdessen fallen die Holzklötze unter Umständen aus einem Loch in der Frontseite der Verpackung, das der Verkaufsmanager für wichtig gehalten haben muß.

Die auf der Verpackung aufgedruckte Spielanleitung läßt leider mehr Fragen offen, als sie klärt. Gerade bei einem Geschicklichkeitsspiel sind viele Zweifelsfragen strittig - was ist wie anzufassen, was kann wann berührt werden? Eine Spielregel muß dabei entweder als Schiedsrichter taugen oder wenigstens darauf aufmerksam machen, in welchen Fragen die SpielerInnen vor Spielbeginn eine Einigung herbeizuführen haben. Eine Spielregel, die nicht weiterhilft, weil sie äußerst schlampig geschrieben wurde, hält nur auf und ist überflüssig.

1992 hatte MB mit enormen Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Seither gibt es einige Konkurrenzprodukte im Handel, die teilweise preisgünstiger sind. Zwar gibt es ein Jenga-Copyright in den USA von 1986, die Spielidee - die angeblich aus Afrika kommt - läßt sich jedoch nicht schützen.

© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 20.10.97