games we play

Junk Art

schön: 5 Punktevon Jay Cormier und Sen-Foong Lim

Pretzel Games (Plan B, Redaktion: Sophie Gravel, Vertrieb: Asmodee)

Illustration: Chris Quilliams, Philippe Guérin

ca. 46 €

2 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Jahrgang 2018

60 Bauelemente in vier Farben liegen auf dem Tisch. Jeder Spieler hat einen Sockel vor sich, auf dem er die Elemente zu einem „Kunstwerk“ stapeln soll. Ich bekomme von meinem Nachbarn zwei Spielkarten, auf denen Bauelemente abgebildet sind. Eine der beiden Karten wähle ich aus, nehme mir das entsprechende Teil vom Tisch und platziere es auf meinem Sockel. Beim ersten Teil ist das noch ganz einfach. Je mehr Elemente dazukommen, desto größer ist die Gefahr, dass alles einstürzt.

Wenn sich zwei Elemente gleicher Farbe oder Form berühren, gewinne ich einen Siegpunkt. Ansonsten ist das Ziel, dass meine Skulptur die höchste wird, denn das bedeutet fünf Punkte. Gebaut wir solange, bis ein Spieler fünf heruntergefallene Teile neben seinem Werk liegen hat.

Das ist eines der Szenarien in Junk Art. Insgesamt gibt es 12 Regelvarianten. Ein Spiel besteht aus drei zufällig ausgewählten Regelkarten, die nacheinander abgehandelt werden. Mal geht es um die höchste Skulptur, mal um die meisten gestapelten Elemente, mal darum, als einziger Künstler noch nicht ausgeschieden zu sein, weil zu viel herabgestürzt ist.

Es kommt aufs Geschick an, und je nach Regelvariante kommt auch ein bisschen Taktik hinzu. Junk Art ist ein launiges Spiel. Jubel, Stöhnen, Fluchen – alle das ist am Tisch zu hören, wenn gebaut wird. Das Spiel schafft die richtige Balance zwischen Regelaufwand – meistens muss man für jede der Aufgaben noch mal gezielt in der Anleitung nachschauen – und Abwechslung. Die Kunststoffelemente lassen sich präzise verbauen. Das ist praktisch, aber nicht schön. Holz wäre schöner anzuschauen und anzufassen, das hat die holzgefertigte Erstauflage von Junk Art bewiesen. Doch kann die Präzision des Spielmaterials dann unter den Unwägbarkeiten eines Naturproduktes leiden: In der Hinsicht spielt es sich mit Plastik risikolos. Einstürzen kann meine Skulptur trotzdem.

© · games we play 2018


games we play · Spielebesprechungen seit 1991.
Keine Spieletests, sondern kritische Rezensionen aktueller Brettspiele, Kartenspiele und Gesellschaftsspiele.