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    SPIELPLATZ – SPIELE FÜR KINDER
       

AKABA

von Guido Hoffmann für 2–4 Kinder ab 6 Jahre, Haba

Deutscher Kinderspiele Preis 2005

Der orientalische fliegende Teppich steht im Mittelpunkt von AKABA. Und dazu gehört ein Blasebalg. Manch einer mag den Verdacht haben, dass mit einem solchen spektakulären Utensil womöglich ein umso dünnerer Spielablauf kaschiert werden soll. Doch bei AKABA ist das wahrlich nicht der Fall.
Der Blasebalg dient dazu, meine aus leichtem Kunststoffmaterial gefertigte Teppichflieger-Figur über das Spielbrett zu bewegen. Ziele sind die Basarstände auf dem Plan, bei denen ich einen verdeckt liegenden Chip finde. Den decke ich auf und vergleiche das darauf abgebildete Bild mit meinen zwei aufgedeckten Spielkarten. Wenn das Motiv übereinstimmt, stecke ich den Chip auf meinen Teppichflieger. Und ein neuer Chip steht dort anschließend zum Verkauf.
Manchmal erreiche ich den Basar jedoch nicht. Beispielsweise dann, wenn ich meinen Teppich mit einem zu kräftigen Druck auf den Blasebalg umwerfe. Oder wenn meine Zeit abgelaufen ist. Zwar gibt es keine Uhr, aber mein Mitspieler wirft die ganze Zeit zwei Würfel, um einen Pasch zu würfeln. Dann ist nämlich Schluss und ich bin erst in der nächsten Runde wieder dran.
Bei AKABA spielt sowohl das Glück als auch das Merken, an welcher Stelle bereits welcher Chip umgedreht wurde, eine Rolle. Entscheidend wichtig ist das Geschick, mit dem Blasebalg umzugehen. Da kann es Frust bei motorisch weniger geschickten Kindern geben. Leider fehlt der Spielregel eine Einstiegsvariante, die es ermöglicht, sich in Ruhe die Pustetechnik anzueignen. Zudem ist die Anleitung lückenhaft, weil sie vergisst zu regeln, dass man nicht direkt hintereinander am selben Basarstand einen Chip aufnehmen darf.
Immerhin gibt es eine kleine Erweiterungsregel. Wer mit einem Gelb-Pasch gebremst wird, bekommt eine „Wunderlampe“. Damit sind beim nächsten Stopp drei zusätzliche Blasebalg-Luftstöße erlaubt. Wenn der Blasebalg so lange hält. Denn meiner hat den Dauertest nicht überstanden und hat bereits einen Riss – was aber ein Einzelfall sein mag.
Die angegebene Spielzeit von 20 Minuten wird anfangs sicherlich oftmals überschritten. Langweilig wird es trotzdem nicht. Denn in dieser Zeit geschieht sehr viel. AKABA ist so auch für größere Kinder und Erwachsene noch eine Herausforderung. Es ist ein großes, toll ausgestattetes, Spiel mit einer sehr hektischen, dichten Atmosphäre.

Eine Spielebesprechung von Harald Schrapers.

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