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SCHILDKRÖTENRENNEN
Wer mampft als Erster den Salat?
von Reiner Knizia für 2–5 Kinder ab 6 Jahre, Winning Moves
nominiert
für das
Kinderspiel des Jahres
2005
Manche Spielideen wirken so einfach, dass man sich ärgert, nicht selbst
darauf gekommen zu sein. Reiner Knizia hat Randolphs RÜSSELBANDE mit Kramers
HEIMLICH & CO. gekreuzt. Und das Ergebnis ist ein wirklich spannendes Wettrennen,
das die Kinder fesselt.
Zugeben muss ich allerdings, dass sich Knizia einen neuen „Motor“ für
die Figuren ausgedacht hat. Dazu dienen die Spielkarten, die sagen, welche Schildkröte
um ein oder zwei Felder nach vorne rücken muss. Es gibt auch Karten mit
Minus-Zeichen, bei denen es zurückgeht und welche mit Pfeilen, bei denen
die letzte Schildkröte vorwärts geht. Die Spieler wählen reihum
immer eine ihrer fünf Handkarten aus.
Ansonsten ist es tatsächlich wie bei der Rüsselbande. Die von hinten
kommende Schildkröte springt ihrem Vordermann auf den Rücken und lässt
sich fortan tragen – bis sie wieder abspringen möchte. Wenn solch
ein Turm mehrerer Kröten gemeinsam im Ziel ankommt, hat das Tier gewonnen,
das am schwersten zu tragen hatte.
Dann decken alle das Plättchen auf, mit denen ihnen die Schildkrötenfarbe
bei Spielbeginn zugelost wurde. Oft hat man geahnt, wer hinter welcher Farbe
steckt. Doch genau weiß man es erst hinterher. Verschleiern und bluffen
sind die gefragten Fertigkeiten beim Krötenrennen. Und das ist der Reiz
dieses Spiels, gerade auch für ältere Kinder.
Eine Spielebesprechung von Harald Schrapers.