games we play

Knock Out

Wer wird Meister aller K(l)assen?

von Wolfgang Panning

TM

ca. 47-62 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)schön: 5 Punkte

Verpackung +

8. Platz Deutscher Spiele Preis 1994

Jede SpielerIn ist Promoter von zwei Boxern. Wer dran ist, nimmt sich einen seiner Boxer als Herausforderer und sucht sich einen gegnerischen Boxer aus. Alle haben zu Anfang des Spiels je 12 Kampfkarten - mit den Werten 1 bis 5 - auf der Hand. Die herausfordernde und die verteidigende SpielerIn spielen gleichzeitig eine Kampfkarte - zunächst verdeckt - aus. Wer die niedrigere Karte hat, muss den eigenen Pöppel um die Differenz der Kartenwerte zurücksetzen. Nach drei ausgespielten Karten ist der Kampf zu Ende - es sei denn, ein Pöppel hat frühzeitig das K.O.-Feld erreicht. Bei der VerliererIn wird der Boxer zum Amateur degradiert, bei der GewinnerIn zum Champion befördert - und letztere erhält das doppelte Startgeld.

Obwohl alle SpielerInnen den gleichen Kartensatz haben, spielt der Zufallsfaktor eine erhebliche Rolle. Denn die 1 wirkt gegen die 5 als verdeckter linker Haken. Wer das Glück hat, die 1 gegen eine 5 gesetzt zu haben - gegen Spielende hilft auch ein gutes Gedächnis, welche Karten bereits weg sind -, distanziert die GegnerIn gleich um vier Felder.

Das Boxen spielt jedoch keine alleinige Hauptrolle. Große Geldmengen werden beim Wetten auf Sieg und Niederlage umgesetzt, und am Ende zählt das Geld. Alle SpielerInnen - nicht nur die beiden am Kampf beteiligen - setzen vor jedem Kampf drei Wettchips auf Herausforderer und Verteidiger. Allerdings bremst insbesondere das recht aufwendige Auszahlen der Wettgewinne häufig die Dynamik des Spiels.

Knock out ist ein gutes Spiel, auch wenn die Box-Thematik mir zunächst nicht gerade attraktiv erschien. Knock out schwimmt jedoch nicht auf einer Henry Maske-Welle, sondern geht unübersehbar ironisch mit dem Box-Geschäft um. Der Kampf Champion Rocky Luciano ("Ein' hab' ich noch") gegen Amateur Karl Hering ("Die Gräte") kann durchaus viel Spaß machen, insbesondere wenn der Außenseiter siegt.

© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 4.4.00