games we play

Koalition

von Hartmut Witt

Hexagames

ca. 17-23 DM

- nicht mehr lieferbar -

bis 10 SpielerInnenschön: 5 Punkte

Schwierigkeit schwer (ab ca. 15 Jahre)

1996

1992 hatte Hartmut Witt sein europäisches Wahlspiel Koalition das erste Mal herausgegeben. Damals hatte die EG noch 12 Mitglieder, heute haben wir eine Europäische Union mit 15 Mitgliedern. Deshalb mußte eine Neuauflage dieses Spiel her.

60 PolitikerInnen aus sieben Parteien kämpfen um Mehrheiten und Koalitionen in den 15 EU-Staaten. Von Jean Le Gauche von der Partei mit der Roten Rose über Maike Blomenkind vom Grünen Blatt, Traute Schwätzer von der Gelben Zitrone bis hin zu Cannot Irren vom Schwarzen Zylinder - alle diese Politiker haben wenig zu sagen. Im Hintergrund agieren die SpielerInnen als Wahlstrategen und Politmanager. Sie sammeln Punkte, und ihnen macht es dabei auch nichts aus, PolitikerInnen aus verschiedenen Parteien zu betreuen.

Gespielt werden idealtypisch 15 Länderrunden. Da dies mit zehn SpielerInnen drei Stunden dauern würde, können aber auch weniger Länder vereinbart werden.

In jeder Länderrunde werden zwei bis vier PolitikerInnenkarten pro SpielerIn ausgespielt. Der Wert einer PolitikerIn liegt zwischen eins und zehn. Wenn nicht eine Partei - das heißt die Werte der ausgespielten PolitikerInnen der Partei - die absolute Mehrheit hat, muß eine Koalition gebildet werden. Dabei darf verhandelt werden. Leider erübrigen sich die an sich spannenden Verhandlungen aber oft weitgehend, da es viele Punkte nur dann gibt, wenn möglichst wenige Wahlstrategen an der Koalition beteiligt sind. Dann gibt die Kartenverteilung die optimale Koalitionsbildung vor.

Wer die recht schwierige und chaotisch gegliederte Spielanleitung verstanden hat, findet ein perfektionistisch ausgearbeitetes Wahlspiel vor. Auch wenn die Perfektion dazu führt, daß gelegentlich mehr gerechnet als gespielt wird, ist Koalition ein einmaliges und sehr empfehlenswertes Spiel.

Wir haben bei unseren Spielrunden übrigens die Erfahrung gemacht, daß es immer eine eindeutige Favoritin gibt: es ist die Partei mit der Roten Rose im Emblem.

© games we play - niederrhein magazin - Autor: Harald Schrapers


Stand: 17.4.97