Krakel Orakel
Das Zeichenspiel für alle, die nicht zeichnen können
von Stefan Schröder u.a. (7 Bazis)
Topp (Redaktion: Bella-Marie Tüshaus, Vertrieb: Frechverlag)
ca. 25 €
2 bis 8 SpielerInnen (besser: 3 bis 8)
Schwierigkeit ◼◻◻◻
Nominiert für das Spiel des Jahres 2025
Die Behauptung, dieses Spiel sei für Menschen, „die nicht zeichnen können“, zeugt von einem sehr verkürzten Kunstverständnis. Dass man hier an vorgegebenen und willkürlichen Linien entlangzeichnet, ist nämlich keine Hilfe. Wer glaubt, nicht malen zu können, scheitert schließlich nicht am handwerklichen Vorgang des Liniezeichnens. Meistens fehlt einem die künstlerische Kreativität, um etwas ausdrucksstark so darzustellen, dass es die Mitspielenden erkennen. Und das wird durch die vorgeschriebenen Linien auf den Zeichentafeln, die überhaupt nichts mit den darzustellenden Begriffen zu tun haben, oft sogar erschwert.
Gleichwohl stößt diese Herausforderung bei vielen Leuten auf großes Interesse. Bei entsprechend talentierten Mitspielenden entstehen beeindruckende Gemälde. Was wir zu malen haben, steht auf Kärtchen, die wir vor den anderen geheim halten. Nach der Zeichenphase werden die Wortkärtchen eingesammelt und mit der gleichen Anzahl weiterer Kärtchen ergänzt. Gut gemischt liegen sie dann auf dem Tisch. Reihum müssen wir jeweils einen Begriff erkennen, der von niemandem gemalt wurde, und das Kärtchen ausschließen.
Während dieser Phase dürfen wir nicht reden oder murren. Dieses Pflichtpokerface widerspricht irgendwie der Idee eines kommunikativen Spiels, bei dem man wenigstens ein paar Gefühlsäußerungen von sich geben möchte. Das muss hier alles warten, bis die Runde vorbei ist. Wer diese Geduld aufbringt, wird Krakel Orakel mögen. Zumal die Begeisterung groß ist, wenn die Gruppe viel oder sogar alles erkannt hat, und man stolz darauf sein kann, wenn das eigenen Gekrakel von den Mitspielenden dem richtigen Begriff zugeordnet wurde.
Rating: 7/10 ⚄ ⇗
© Harald Schrapers · games we play 2025