games we play

Mogel Motte

schön: 5 PunkteSchummeln erlaubt!

von Emely Brand und Lukas Brand

Drei Magier Spiele (Schmidt) (Redaktion: Claudia Geigenmüller)

ca. 10 € 

3 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres 2012

Deutscher Kinderspiele Preis 2012

Mogel Motte ist wahrlich kein Kinderspiel. Denn der Untertitel „Schummeln erlaubt“ ist ironisch gemeint. Und Ironie verstehen viele Kinder nicht so richtig, sie bevorzugen eine direktere Form der Kommunikation.

Als „Mogeln“ wird in diesem Drei-Magier-Titel das Spielprinzip verstanden, seine Spielkarten „verschwinden“ zu lassen – man kann sie hinter sich werfen, sie in den Ärmel stecken oder sie einfach fallen lassen. Letzteres geschieht am Häufigsten. Dabei sind aber zwei Regeln zwingend einzuhalten. Jede Karte muss einzeln verschwinden – man darf keinesfalls zwei oder mehrere Karten gleichzeitig fallen lassen. Außerdem muss man sofort stoppen, sobald das Spiel unterbrochen ist. Ob jemand diese Regeln einhält, lässt sich kaum überprüfen. Folglich kann man Mogel Motte nur mit Leuten spielen, die sich freiwillig an die vorgeschriebenen Regeln halten.

Auf Begeisterung trifft Mogel Motte bei denjenigen, die viel und gerne spielen und Regeln verinnerlicht haben – denn sie verstehen die Ironie des Titels am besten. Zunächst ist Mogel Motte ein ganz normales Spiel mit Zahlenkarten. Ziel ist es, seine Handkarten als erster loszuwerden, in dem man sie auf den Ablagestapel legt. Dabei muss die abgelegte Karte um eine Zahl höher oder eine Zahl niedriger sein, als die zuvor gelegte Karte. Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine Karte einfach fallen zu lassen. Nur der Spieler mit der Karte „Wächter-Wanze“ darf dies nicht. Er versucht nämlich, andere dabei zu erwischen, wie bei denen eine Karte zu Boden fällt. Dann unterbricht die „Wanze“ das Spiel, und der enttarnte „Mogler“ bekommt eine Strafkarte und ist ab jetzt neuer „Wächter“.

Mogel Motte ist eine Art Aktionsspiel, bei dem Alle äußerst aufmerksam am Tisch sitzen. Denn nicht nur die fallenden Karten sorgen für Spannung, auch beim eigentlich simplen Kartenspiel benötigen einzelne Sonderkarten gezielte Wachsamkeit. Wenn die „Mücke“ ausgespielt wird, müssen alle mit ihrer Hand auf die Karte schlagen.

Wer oft und gerne mogelt – egal ob Kinder oder Erwachsene – ist bei diesem Spiel (wie bei anderen auch) fehl am Platze. Alle Anderen freuen sich über ein wirklich gutes Kartenspiel, das mit vier oder fünf Leuten für spannende Interaktion am Tisch sorgt.

© Harald Schrapers · games we play 2012