Neuland
Anlegen – ausbreiten – aufbauen
von Charles Chevallier und Laurent Escoffier
Game Factory (Redaktion: Rico Gadola, Vertrieb: Carletto, Lizenz: Gigamic)
Illustration: Xavier Gueniffey Durin
Hergestellt in China
ca. 30 €
2 bis 4 SpielerInnen
Schwierigkeit ◼◼◻◻
Nominiert für das Kennerspiel des Jahres 2025
Bei Neuland fiebere ich bei den gegnerischen Zügen mit. Schneidet die Mitspielerin mir den Weg ab oder läuft sie in die andere Richtung? Ärger und Freude liegen dicht beieinander, es ist ein emotionales Spiel. Hier muss man klug taktieren, denn der Glücksfaktor ist nicht besonders groß. Es sind die Entscheidungen der Gegner, die meine strategischen Ideen beflügeln oder limitieren. Und es sind meine Entscheidungen, mit denen ich dem Gegner – mit großer Freude – in die Quere komme.
Hier gibt es das klassische zentrale Spielbrett, wo sich unsere Meeple in den Stellungskampf begeben, plus das in vielen modernen Spielen übliche private Tableau, auf dem wir relativ solitär vor uns hinpuzzeln. Diese Kombination ist bei Neuland sehr gut gelungen.
Ärgerlich ist, dass Game Factory dem im französischen Original Looot heißenden Spiel den Titel Neuland gegeben hat, was auf ein koloniales Besiedlungsgebiet hinweist. In diesem Spiel gibt gibt es aber gar kein „Neuland“. Sondern hier handelt es sich um ein sehr altes Land mit mächtigen Burgen und wehrhaften Türmen, das wir mit Wikingerhorden überrennen, ausplündern und eben nicht besiedeln. Die Beute verbringen wir nämlich auf unsere Heimattableaus, wo wir sie so auslegen, dass sie im Zusammenspiel mit Aufwertungsplättchen viele Siegpunkte einbringt.
Rating: 8/10 ⚄ ⇑
Harald Schrapers
Eine Besprechung
von Neuland befindet sich im Magazin spielbox 7/2024.