games we play

Pfeffersäcke

Händler, Zölle, Privilegien

von Christwart Conrad

Goldsieber

ca. 24-30 Euro

- nicht mehr lieferbar -

bis 6 SpielerInnenschön: 5 Punkte

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

Verpackung +

10. Platz Deutscher Spiele Preis 1999

Mit Pfeffer gefüllte Säcke sucht man in diesem Spiel vergebens. Denn mit Pfeffersäcken sind reiche mittelalterliche Kaufleute gemeint. Doch: wer nun ein lebhaftes Handelsspiel erwartet, wird ebenfalls getäuscht. Den Pfeffersäcke ist eher ein recht ruhiges Brettspiel, eher ein Taktikspiel.

Die SpielerInnen versuchen als besagte Kaufleute, Kontore in möglichst vielen Städten zu eröffnen. Dazu ist auf dem Spielbrett eine Landkarte gezeichnet, die von Flandern bis Bayern reicht. Geld kosten die Reisen hin zu diesen Städten, insbesondere lange Strecken zwischen lukrativen Großstädten sind teuer. Recht preiswert ist der Weg zu einer benachbarten Kleinstadt. Der Preis ist auf den vielen und recht unübersichtlichen Wegen auf dem Spielplan notiert.

Wer einmal sein Kontor in einer Stadt gegründet hat, kann es dann in späteren Runden kostenlos mit weiteren Häusern in der eigenen Farbe erweitern. Bis zu acht - in Köln, der größten Stadt - Häuser können errichtet werden. Wer mit den Häusern seiner Farbe eine absolute Mehrheit in einer Stadt erringt, bekommt Siegpunkte abhängig von der Größe der Stadt. Wenn eine SpielerIn nur eine relative Mehrheit hat, kriegt sie immerhin noch die halbe Punktzahl.

Doch zu schnelles Erweitern der Kontore hat auch einen Nachteil. Denn in jeder Runde winken Geldeinnahmen, wenn die SpielerIn auf eine Erweiterung verzichtet und noch möglichst viele Bauplätze in dieser Stadt frei sind. Hier gilt es dann abzuwägen: Brauche ich das Geld dringend für Reisen in andere Städte? Oder ist das Risiko groß, dass die MitspielerInnen in "meiner" Stadt ebenfalls ihr Kontor errichten und damit meine Mehrheit gefährden?

Nachteil der Pfeffersäcke ist die Unübersichtlichkeit des Spielplans, der Spielregel und insbesondere der Rechnerei bei der Ermittlung der Einnahmen in jeder Runde. Auf der Habenseite von Pfeffersäcke steht der für ein taktikbestimmtes Spiel sehr attraktive Spielablauf. Pfeffersäcke ist ein sehr gutes Spiel - besser für drei und vier SpielerInnen denn für eine große Spielerunde.

© games we play - niederrhein magazin 1999-2003 - Autor: Harald Schrapers


Stand: 9.5.03