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Piraten kapern

nett: 4 Punktevon Haim Shafir

Amigo

ca. 10 € 

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

2012

Piraten kapern, eine Übersetzung des israelischen Otsarot o Tsarot (Schätze oder Ärger), enthält acht Symbolwürfel und übertreibt bei der Punkteverteilung maßlos. Für eine Drilling darf man 100 Punkte auf dem Block notieren, für einen – extrem seltenen – Achtling 4000 Punkte. 1 oder 40 Punkte wären übersichtlicher, aber weniger eindrucksvoll. Wir merken: auch dieses Spiel lehnt sich an Kniffel an.

Für Abwechslung sorgt die Spielkarte, die zu Beginn jedes Zuges aufgedeckt wird. Hiermit erhält man ein bestimmte Mindestanforderung, die Karte bedeutet ein Würfelsymbol oder man darf gewürfelte Affen und Papageien als tierische Einheit addieren. Der Glücksfaktor macht auch hier nicht Halt. Wer die Piratenkarte als Verdoppler nehmen darf, ist gut bedient, wer einen Totenkopf zieht, ist weniger begeistert. Denn diese zählen genauso wie die Totenkopf-Würfel null Punkte. Wer einen dritten Totenkopf hat, kann die Runde sogar komplett abschreiben. Eine Ausnahme besteht dann, wenn man bereits mit dem ersten Wurf vier dieser Schädel besitzt. Ab jetzt bringt jeder Totenkopf den Gegnern hundert Minuspunkte.

Haim Shafir ist es gelungen, seinem Würfelspiel viel Freibeuter-Atmosphäre beizusteuern. Leider dauert Piraten kapern manchmal recht lange, was zu den gleichzeitig geringen Entscheidungsmöglichkeiten nicht so gut passt. Aber vielleicht war das zu Zeiten der Piratenromantik auf hoher See so üblich. Heute ist die Realität eh eine andere.

© Harald Schrapers · games we play 2012