games we play

Quick

geht so: 3 PunkteRasant mit einer Hand

von Günter Burkhardt

Kosmos (Redaktion: Sebastian Rapp, Stefan Stadler)

ca. 6 € 

– nicht mehr lieferbar –

2 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Jetzt gibt es auch bei Kosmos Kartenspiele im Kleinformat. Bei Quick erinnert nicht nur das Format sondern auch die gelbe Farbe an die Amigo-Bestseller Bohnanza und 6 nimmt. Die Quick-Spielkarten selbst sind allerdings nicht schachtelfüllend, sie sind etwas kleiner. Ein Tütchen Siegpunktchips ergänzt das Kartenspiel.

Ziel des Spiels ist es, die 72 durchnummerierten Karten zu sortieren. Nicht alle 72 Karten, sondern man beginnt mit fünf Karten, die verdeckt vor mir auf einem Stapel liegen. Nach dem Startsignal darf ich mit einer Hand eine Karte nehmen, sie anschauen und verdeckt irgendwo hinlegen. Und genauso mache ich es mit den anderen Karten, um anschließend den Stapel in die richtige Reihenfolge zu bringen.. Das ist eigentlich ganz einfach – aber da die Mitspieler gleichzeitig ihre Stapel bearbeiten, entsteht Hektik, bei der wegen der fehlenden Hand außerdem Geschick gefordert ist.

Wenn derjenige, der zuerst fertig war, alles richtig gemacht hat, bekommt er einen Siegpunktchip. Auch der nächstfolgende kann noch gewinnen. Im Sechs-Personen-Spiel gibt es sogar vier Chips pro Runde. Der Sieger spielt ab jetzt mit Handicap weiter. Pro Siegpunkt wächst der zu sortierende Stapel um eine zusätzliche Karte.

Auf den Karten sind nicht nur Zahlen, sondern auch noch drei weitere Sortierkriterien abgebildet: Buchstaben, Farben und extrem schwierig zu unterscheidende stilisierte Flammen. Spezielle Spielkarten zeigen an, welche Sortierkriterien gelten.

Quick ist ein ungeheuer anstrengendes Spiel, das mit zunehmender Zahl an Siegpunkten beziehungsweise Karten immer mehr Druck ausübt. Je nach Komplexität der Sortierbedingungen, bei der die vier Karten beliebig kombiniert und auch auf den Kopf gedreht werden, fühlt man sich eher in einer Prüfung, denn in einem Spiel. Dabei bestärkt einem die geschwätzige (oder didaktische?) Spielanleitung in diesem Gefühl. Denn sie versucht behutsam in das Spiel einzuführen, was mir jedoch auf die Nerven geht. „Drei oder viermal“ soll man nur mit den einfachen Zahlensortierungen arbeiten, heißt es da. Wer eine präzise Anweisung statt Beliebigkeit haben will, ist bei dieser Spielregel schlecht aufgehoben.

Später soll man sich einigen, andere Sortierkriterien zu verwenden. Sich einigen? Quick ist harter Wettkampf. Da will ich mich nicht einigen. Immerhin: Am Regelende findet sich unter der Überschrift „Tipp“ die Variante, reihum über die Aufgaben entscheiden zu lassen. Nur so klappt das. Mit dem Motto „es kann so sein oder auch anders“ kann man keine Spiele machen.

© Harald Schrapers 2008–16