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Razzia! 

nett: 4 Punktevon Reiner Knizia

Amigo

ca. 9,50

– nicht mehr lieferbar –

bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeit mittel (ab ca. 12 Jahre)

Verpackung −

überarbeitete Neuauflage 2005
(Originaltitel: Ra)

2. Platz
Deutscher Spiele Preis 1999

Ra heißt jetzt Razzia. Dabei wurden nicht nur vier Buchstaben an den Titel angehängt. Sondern das Spiel wurde vom antiken Ägypten ins amerikanische Gangstermilieu der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts verlegt.

Ra war das erste Spiel der Marke Alea, mit der Ravensburger sich auf dem Markt der anspruchsvollen Spiele etablieren wollte. Präsentiert wurde Ra als Prototyp auf der Essener Spiel ’98, erschienen ist es dann im Frühjahr ’99 – ein Konzept, das Alea bis heute anwendert.

Uhren, Halsketten, Gold, aber auch Besitzurkunden diverser Geschäfte und Fahrzeugpapiere befinden sich im Angebot des Spiels Razzia. Die SpielerInnen übernehmen die Rolle eines Mitgliedes der „ehrenwerten Gesellschaft“ und versuchen, ihrem Familienbesitz die wertvollsten (auf Karten abgebildeten) Waren einzuverleiben. Wer am Zug ist, deckt entweder ein neues Beutestück von einem der beiden Zugstapel auf, klaut mit Hilfe einer speziellen Diebkarte eine bereits ausliegende Beutekarte oder kündigt eine Zwangsversteigerung an. Die SpielerIn mit dem höchsten Gebot auf seinem Scheck erhält alle aufgedeckten Beutekarten aus der Tischmitte und legt sie vor sich ab.

In den Zugstapeln befinden sich allerdings auch Polizisten, die sich nach und nach um die illustre Gesellschaft gruppieren. Sobald eine bestimmte Anzahl davon aufgedeckt wurde, kommt es sofort zu einer Wertung. Die in Sicherheit gebrachten Beutestücke werden bei der Razzia nicht entdeckt und bringen den SpielerInnen Punkte. Nach drei Durchgängen ist das Spiel beendet. Dabei werden Beutekarten in verschiedenen Spielstadien unterschiedlich bewertet. So zählen beispielsweise Geschäfte und die eigenen Schecks in den ersten beiden Abrechnungen keine Punkte. Bei der Schlusswertung können sie in der passenden Kombination hingegen den Sieg bedeuten.

Razzia ist ein Versteigerungsspiel im Stile des promovierten Mathematikers Reiner Knizia. Da wundert es nicht, dass die Wertungen bis ins Detail ausgearbeitet sind – und gleichzeitig eine erhebliche Komplexität darstellen. Ich mag das nicht so sehr. Obwohl Razzia gegenüber Ra im Spielablauf gestrafft wurde, finde ich es immer noch etwas zu trocken und zu mathematisch.

Inzwischen ist Ra wieder auf dem Markt. Rio Grande Games hat sich in Zusammenarbeit mit Abacusspiele dem Titel angenommen.

© games we play - niederrhein magazin 1999-2008 - Autor: Harald Schrapers