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Spring Meadow

5 von 6 Punktenvon Uwe Rosenberg

Edition Spielwiese / Pegasus Spiele (Redaktion: Julian Steindorfer, Roman Rybiczka)

Illustration: Andrea Boekhoff

ca. 40 €

1 bis 4 SpielerInnen (am besten: 2 oder 4)

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Jahrgang 2019

Spring Meadow ist der dritte Band von Uwe Rosenbergs „Puzzletrilogie“. Kann man einfach so mit dem dritten Kapitel einsteigen? Ja, das kann man. Die „III“ an der Schachtelseite ist in dieser Hinsicht irreführend. Es gibt zwar einen thematischen Zusammenhang – der hat aber keine spielerischen Konsequenzen.

Bei Spring Meadow geht es um eine noch schneebedeckte Wiese, auf der von Süden nach Norden Puzzleteile gelegt werden, die für sattes Grün sorgen. Das Spielgefühl vermittelt allerdings kaum Frühlingsgefühle, sondern erinnert an ein abstraktes Tetris. Bei jeder Zwischenwertung werden von unten nach oben die gefüllten Reihen gezählt, die jeweils 10 Punkte einbringen. Plus alle gefüllten Einzelfelder in der Reihe darüber.

Die besondere Tetris-Herausforderung besteht darin, dass die Teile so zu liegen kommen, dass sich die Löcher berühren. Diese sind nämlich in den meisten Puzzlestücken zu finden. Wenn sich zwei Löcher berühren, gibt es ein einzelnes kleines Felsenstück, das hervorragend geeignet ist, eine Lücke zu stopfen. Wenn sich mehr als zwei Löcher berühren, gibt es bis zu vier Felder große Bonusstücke, die erheblich zur Beschleunigung beitragen. Viele Boni können den entscheidenden Vorsprung beim Füllen der Reihen bedeuten.

Taktisch muss ich entscheiden, ob ich möglichst elegant die Reihen vollpuzzle, um am besten schon bei der ersten Zwischenwertung vorne zu liegen. Oder ob ich längerfristig denke und die Elemente so drehe, dass die Löcher optimal liegen. In der Auslage in der Tischmitte kann ich bereits sehen, wie mein darauf folgendes Puzzlestück aussehen könnte.

Fünf mal fünf Tetris-Teile liegen pro Runde auf der in 25 Quadrate unterteilten Wanderkarte. Aus ihnen darf ich jeweils aus dem Angebot einer Reihe bzw. Spalte auswählen – je nachdem, wo der große Wegweiser steht (die Spielanleitung spricht hier von „Linien“ statt Reihen/Spalten, was wegen der auf der Karte eingezeichneten Linien für Wege und Bergbahnen zu verwirrend ist).

Zu zweit braucht eine Partie Spring Meadow vielleicht 15 Minuten. Das geht blitzschnell und ist spannend. Da spielt man direkt noch einmal. Zu viert ist es längst nicht so schnell, aber gleichwohl noch ein gutes Spiel. Zu dritt gibt es eine Sonderregel, bei der das Spielbrett umgedreht wird und auch die Diagonalen eine Rolle spielen. Das erinnert an die Zwei-Personen-Sonderregeln, die es in anderen Spielen gibt: Hierbei kann man das eigentliche Spiel nur mit Abstrichen genießen. Dieses Schicksal trifft diesmal nicht die Zweier-Konstellation, sondern die Dreier-Runde. Was ich nicht besonders schlimm finde. Mir gefällt Spring Meadow. Es ist ein Legespiel, dessen Taktik- und Glücksmomente fein austariert sind.

© · games we play 2018



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