Tower Up
von Frank Crittin,
Grégoire Largey und
Sébastien Pauchon
Pegasus Spiele (Redaktion: Sébastien Pauchon, Klaus Ottmeier, Lizenz: Monolith)
Illustration: Laurent Escoffier, Geoffrey Stepourenko, Nadège Calegari
Hergestellt in China
ca. 40 €
2 bis 4 SpielerInnen (besser: 4)
Schwierigkeit ◼◻◻◻
Jahrgang 2025
Ganz viel Plastik befindet sich in diesem Spiel – was aber absolut sinnvoll ist. Wir wollen ja etwas bauen, in die Höhe, und unsere Gebäudetürme sollen stabil stehen.
Ich muss in meinem Zug auf dem Spielbrett ein freies Grundstück finden und dort eine Etage errichten. Außerdem muss ich alle angrenzenden Gebäude um eine Etage aufstocken. Anschließend stelle ich auf eines dieser Häuser ein Dach in meiner Farbe – meist auf das aufgestockte, weil es höher ist und mehr Siegpunkte bringt.
Manchmal kann es aber auch das kleinere Haus lohnend sein, weil ich eines von drei auf Karten ausliegenden Sonderzielen schneller als die Mitspielenden erreichen möchte.
Zwischen dem Bauen muss ich Bausteine nachziehen. Sie müssen die richtige Farbe haben, weil Häuser immer einfarbig gebaut werden und Nachbargebäude unterschiedliche Farben haben müssen. Trotzdem sollte ich nicht viel Zeit damit verschwenden, mir eine umfassende Baustoffsammlung anzulegen. Denn sobald eine Spielerin ihre zehn Dächer verbaut hat, ist Schluss, und sie zählt ihre sichtbaren Dächer, die dann zusätzlich in die Wertung einfließen. Das raffinierte (aber thematisch eher absurde) in Tower Up: Egal wie schön die Dächer der Mitspielenden aussehen – ich darf sie überbauen. Und dies sogar in der Schlussrunde, wo wir alle noch einmal an die Reihe kommen, so dass ein Gebäude erst für die Gegnerin und anschließend für mich zählt.
Das Spiel brilliert mit einfachen Regeln und einem vergleichsweise anspruchsvollen Ablauf. Man sollte sich sehr konzentrieren, nichts auf dem Spielbrett zu übersehen. Vielleicht gelingt es mir sogar Grundstücke zeitig zuzubauen, damit die Gegner mein Dach unangetastet lassen müssen.
Am besten gefällt mir Tower Up wegen der vielen Interaktion zu viert. Zu dritt ist das Brett zu luftig, man findet eigentlich immer einen passenden Ort, und das Spiel ist extrem schnell zu Ende. Flott geht es auch zu viert, weil ich zudem mit Doppelzügen belohnt werde, wenn ich auf meiner Siegpunktleiste die – entsprechend der vier Häuserfarben – unterschiedlich farbigen Zähler ungefähr im Gleichschritt vorrücke.
Zum Zählen werden, Bob der Baumeister lässt grüßen, winzige Baumaschinen verwendet. Sie runden das Spiel schön ab, weil diese putzigen Holzminiaturen einen Kontrapunkt zu dem Plastik-Brutalismus der Hochhäuser setzen.
Rating: 8/10 ⚄ ⇗
© Harald Schrapers · games we play 2025