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Ubongo

schön Das wilde Legespiel

von Grzegorz Rejchtman

Kosmos (Redaktion: Bärbel Schmidts, Markus Reichert, Ralph Querfurth)

ca. 33 €

1 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

überarbeitet Neuauflage 2015

ORIGINALAUSGABE 2005

4. Platz Deutscher Spiele Preis 2005

2,5 Millionen mal habe sich Ubongo verkauft, ist auf der Rückseite der Neuauflage zum zehnten Jubiläum des Spiels zu lesen. Während in der 2015er-Ausgabe der Wertungsmechanismus überarbeitet wurde, bleibt die Kernidee identisch: Es wird eine Art Tangram mit Tetris-Formen gepuzzelt. 36 unterschiedliche Legetafeln sind im Spiel. Jeder Spieler bekommt zunächst eine Tafel und muss mit drei dieser Tetris-Puzzle-Teile seine Form komplett ausfüllen. Welche drei Teile zu nehmen sind, bestimmt der Würfel.

Grzegorz Rejchtman hat es tatsächlich geschafft, für jede Tafel tatsächlich sechs verschiedene Puzzle-Teil-Kombinationen zu finden, die garantiert passen. Auch wenn manch ein Mitspieler verzweifelt glaubt, die Form würde nur gelegt werden können, wenn man das eine oder andere Tetris-Teil mit einem beherzten Knick – die Teile sind aus Pappe – erst noch in die richtige Form bringen müsste: es passt wirklich immer. Wem die 36 Tafeln nicht ausreichen, findet weitere 36 Legemöglichkeiten auf den Rückseiten. Für die braucht man aber vier Puzzle-Teile, und das ist deutlich anspruchsvoller.

Die unterschiedlichen Seiten sind sehr gut dafür geeignet, auch mit etwas jüngeren Kindern zu spielen. Die bekommen die Dreier-Seite, die Erwachsenen die Vierer-Seite. Genauso kann man mit Neueinsteigern verfahren, denen man zunächst eine einfache Eingewöhnungsphase gönnen möchte.

Gespielt wird sowohl gegen die Sanduhr als auch zeitgleich gegen die Mitspieler. Wer am schnellsten fertig ist, bekommt eine 3-Punkte-Edelstein in saphirblau plus ein zufällig gezogenen Stein, der zwischen 1 und 4 Siegpunkte zählt. Diesen aus dem Stoffbeutel zu ziehenden Zufallstein erhalten alle, die während der Sanduhrzeit fertig werden.

Bei der Originalausgabe von Ubongo war die Wertung zwar raffinierter, aber auch komplizierter. Man musste noch innerhalb der Sanduhrzeit seine Figur auf einem Spielbrett in die Spalte versetzen, wo man sich die richtige Edelsteinfarbe schnappen konnte. Denn nur die eine Farbe, von der man am meisten hatte, kam am Ende in die Wertung. Dieses hektische Verfahren hat den eigentlich Kern des Spiels, das Puzzle, in unpassender Weise überdeckt und stellte sich als überflüssig schwierig heraus.

In der Neuauflage stellt sich dieses Problem nicht mehr. Jetzt gibt es eine ganz präzise und einfache Edelsteinwertung für den Ersten und den Zweiten (der bekommt den 1-Punkte-Bernstein). Und dazu kommt der Glücksfaktor, der beim Greifen in den Beutel entsteht.

Grundsätzlich ist ein Glücksfaktor bei einem Spiel, in dem ansonsten der begabte Denkspielexperte uneinholbar davon zieht, sehr wichtig, um Frust zu vermeiden. Aber leider wird der Faktor Zufall hier sehr beliebig eingesetzt. Denn wer langsam ist und dann auch noch Pech beim Edelsteinziehen hat ist doppelt gefrustet.

Perfekt wäre Ubongo dann, wenn es einen dynamischen Mechanismus hätte, der dem zurückliegenden Spieler einen Bonus gewährt. Dafür müssen wir aber auf die dritte Auflage warten. Vielleicht könnte die App dabei helfen, die für die 2015er-Ausgabe geschaffen wurde und noch ohne wirklichen Mehrwert ist.

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