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Kakerlakensalat

schön: 5 PunkteVersprechen Sie sich nicht zu viel in diesem Spiel!

von Jacques Zeimet

Drei Magier (Redaktion: Kathie Kappler)
(Vertrieb: Schmidt)

ca. 9 € 

2 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2008

„Paprika, Tomate, Salat, Blumenkohl.“ So rufen die Spieler bei dem Spiel. Was sich so anhört wie eine Kampagne gegen ungesunde Ernährung wird manchmal jedoch durch den Ruf „Kakerlake“ unterbrochen.

Jeder Spieler hat einen gleich hohen Stapel an weitgehend gesundem Gemüse vor sich liegen. Reihum muss man immer seine oberste Karte aufdecken und diese Karte mit dem korrekten Ruf auf den Ablagestapel werfen. Und das möglichst schnell, denn die Bedenkzeit dauert maximal drei Sekunden.

Bedenkzeit? So schwer ist es doch gar nicht, eine Tomatenkarte abzulegen und dabei „Tomate“ zu rufen. Das stimmt. Aber wenn oben auf dem Ablagestapel bereits eine Tomate liegt, dann ist es verboten, „Tomate“ zu sagen. Dann muss ich beispielsweise „Salat“ sagen. Für meinen Nachfolger ist das jetzt schon doppelt kompliziert: Er darf auf keinen Fall „Tomate“ und auch nicht „Salat“ rufen.

Sobald die erste Kakerlakenkarte ins Spiel kommt, wird das ganze noch mal verschärft. Dann ist das Gemüse auf dieser Karte immer Tabu. Da bleibt manchmal nur noch genau eine Gemüsesorte, die genannt werden darf. Und da kommt der eine oder andere Mitspieler ein wenig ins Stottern – was sofort bestraft wird. Derjenige darf seinen Kartenstapel um die in der Tischmitte liegenden Karten ergänzen. Und da gewinnt, wer zuerst alle Karten abgelegt hat, weiß man, dass ein hoher Kartenstapel ziemlich ungünstig ist.

Außerdem darf man nie vergessen, dass man – falls möglich – die Wahrheit sagen muss. „Du sollst doch nicht lügen“, spotten die Mitspieler, wenn ich das nahe Liegende vergessen habe.

Kakerlakensalat ist tolles flottes Kartenspiel, das überhaupt nicht so kindlich ist, wie es die Altersangabe „ab 6“ suggeriert. Sondern es ist ein vollwertiges Erwachsenenspiel, das manch Einen an den Rande seiner Konzentrationsfähigkeit bringt. Deswegen hat es gute Chancen auf den Deutschen Kinderspiele Preis – weil es das Kinderspiel ist, das Erwachsene am liebsten spielen.

Besonders gut spielt es sich in voller Sechs-Personen-Besetzung. Nur sollte man es nicht allzu oft spielen. Denn Übung kann schnell zu einer gewissen Langeweile führen. Schließlich muss auch mal ein Fehler gemacht werden.

© games we play 2008 – Harald Schrapers