Echoes
Die Tänzerin
Das Audio Mystery Spiel
von Dave Neale und Matthew Dunstan
Ravensburger (Redaktion: David Greiner und Karoline Weber)
ca. 10 €
1 bis 6 SpielerInnen
Schwierigkeit
Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2022
Brettspielpodcast | Mystery-Spiele mit App-Unterstützung »
Eine Spielkarte wird mit der Kamera des Smartphones eingescannt, das anschließend das dazugehörige Audiofile abspielt. Anschließen gilt es, die Spielkarte dem richtigen Kapitel zuzuordnen. Sechs Kapitel gibt es – zu jeder gehören drei Bildkarten, die letztlich alle in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen.
Die Geschichte rund um Die Tänzerin ist sehr gut produziert. Es ist eine tragische Mystery-Story, düster und atmosphärisch. Das Spiel schafft ein sehr schönes Gemeinschaftserlebnis, denn es ist kooperativ. Es funktioniert völlig ohne Punktewertung. Wobei man natürlich schon den Ehrgeiz hat, das Ganze mit möglichst wenig Fehlern über die Bühne zu bringen.
Der Nachteil des Spiels ist die Schnittstelle zwischen dem Kartenspiel und der App. Der Handykamera gelingt es meistens beim ersten Versuch, die Karte zu erkenn. Aber eben nicht immer. Wenn man nur 18 mal scannen müsste – so viele Bildarten gibt es – wäre das tolerabel. Aber leider muss man die Audiofiles oft mehrfach hören, weil man sich die Töne so gut nicht merken kann – zumal die Bilder auf den Spielkarten manchmal gar nicht so recht zum Gehörten passten, was ziemlich verwirrend ist. Wieviel einfacher wäre es, wenn man die zu hörenden Karten auf dem Handydisplay antippen könnte?
Ist die Echoes-Grundidee besser für analoges oder ein digitales Spiel geeignet? Die Gestaltung soll ganz offensichtlich den Nachweis führen, dass es sich in erster Linie um ein Kartenspiel handelt. Die Bildkarten sind tatsächlich hilfreich, um die Geschichte auf dem Tisch zu einem ordentlichen Ablauf zu puzzeln – so können mehrere Leute gut mitmachen. Aber im Grunde befindet sich der Kern des Spiels in der App – und das Zusammenspiel mit den analogen Spielkarten wirkt nach kurzer Zeit erzwungen und unpraktisch.
© Harald Schrapers · games we play 2022
games we play · Spielebesprechungen seit 1991.
Keine Spieletests, sondern kritische Rezensionen aktueller Brettspiele, Kartenspiele und Gesellschaftsspiele.