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Karuba

schön: 5 Punktevon Rüdiger Dorn

Haba (Redaktion: Jürgen Valentiner-Branth)

ca. 30 €

2 bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

nominiert für das
Spiel des Jahres 2016

6. Platz
Deutscher Spiele Preis 2016

Jeder Spieler hat sein vierköpfiges Team am Rande des gleichen Dschungels aufgestellt, in dem sich vier Tempel befinden. Nun starten wir zeitgleich damit, mit unserer Machete einen Weg in den Dschungel zu schlagen.

Trotzdem kommt man sich nicht in die Quere. Denn wir haben alle unser eigenes Spielbrett, den identischen Satz Wegeplättchen und spielen synchron nach dem Bingo-Prinzip. Einer deckt ein Wegeplättchen auf, und ich muss genauso wie die anderen Mitspieler dieses unter den eigenen raussuchen. Dann legen wir das Plättchen irgendwo in den Dschungel. Die Hoffnung ist, dass ich irgendwann eine geschlossene Wegverbindung zwischen dem wartenden Pöppel und dem Tempel derselben Farbe errichtet habe. Dazu ist es wichtig, dass ich nicht nur einfach Geradeaus- oder Kurvenwege auf den Plättchen habe, sondern dann und wann auch eine Einmündung oder Kreuzung geschickt einbaue. Sonst kann es passieren, dass die Verbindung für die blaue Figur zwar klappt, diese aber einem anderen das Pöppel das Erreichen seines Tempels unmöglich macht.

Aber Karuba ist mehr als Bingo oder der Brettspielklassiker Take it easy. Es kommt nämlich Bewegung auf das Spielbrett, und das macht das Spiel reizvoll. Wenn ich auf das Legen meines Wegeplättchens verzichte, darf ich eine Figur bewegen. Zwei Schritte beim einfachen Weg, und sogar vier Schritte beim Verzicht auf eine vollwertige Kreuzung – was einem an dieser Stelle ein ziemliches Dilemma bereitet. Wenn meine Figur früher am Tempel ist als die gleichfarbigen meiner Gegner, dann bekomme ich besonders viele Siegpunkte.

Mit Karuba hat Haba ein Highlight zur Premiere seiner neuen Erwachsenenspielreihe im Angebot. Das Spiel frischt das inzwischen oft verwendete Prinzip des parallelen Spielens, bei dem man solitär sein Brett auffüllt, in beeindruckender Weise auf. So wird der Weg durch den Dschungel zu einen spannenden Wettrennen, wobei die Anleitung leider nicht regelt, ob und wie man sich zeitgleich oder nacheinander für die Alternative Wegebau oder Laufen entscheiden muss. Wahrscheinlich ist es am sinnvollsten, kurz vor dem Zieleinlauf seinen Spielplan mit der Hand zu verdecken und das zum Laufen verwendete Plättchen verdeckt hinzulegen, bis alle zeitgleich ihre Entscheidung ausführen. Darüber hinaus gibt es an der klar strukturierten Regel, der schönen Grafik und dem kaum länger als 30 Minuten dauernden Ablauf nichts zu mäkeln.

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