Werwörter
von Ted Alspach
Ravensburger (Redaktion: Daniel Gaca, Daniel Greiner)
Illustration: Roland MacDonald
ca. 13 €
3 bis 10 SpielerInnen (am besten: 4 bis 8)
Schwierigkeit
Nominiert für das Spiel des Jahres 2019
Ted Alspach vereint zwei Spielkonzepte, die eines einfachen Wortratespiels mit dem der Werwölfe von Düsterwald. Ganz konkret greift Werwörter auf eine in dem japanischen Spiel Insider, erschienen bei Oink Games, verwendete Idee und auf seine eigene Entwicklung Vollmondnacht (Ravensburger) zurück. Das Ergebnis dieser Kombination ist genial.
Die App-unterstützte Vollmondnacht wollte das Werwölfe-Erlebnis für kleine Gruppen, ohne Moderator und ohne vorab ausscheidende Opfer ermöglichen. Das gelang tatsächlich. Die kurze Spieldauer hatte aber einen Nachteil: Wie komme ich in nur einer Nacht-Tag-Runde an die Hinweise, mit denen ich den Werwolf enttarne?
Werwörter bietet eine brillante Lösung: Wir spielen parallel ein ganz anderes Spiel, nämlich besagtes Wörterraten. Einer der Spieler übernimmt zusätzlich zu seiner eigentlichen Rolle die des Bürgermeisters. Er darf in der Nacht aus mehreren von der App ausgesuchten Worten auswählen, und auch der Werwolf und die Seherin kennen diesen Begriff. In der anschließenden Raterunde prasseln die Fragen auf den Bürgermeister ein, der nicht reden darf. Sondern er legt jeweils einen der 35 Ja- oder einen Nein-Chips vor den Fragesteller. Außerdem gibt es zehn „Vielleicht“, einen „Nah dran“ und einen „Falsche Fährte“-Marker.
Was macht der Werwolf in der Zeit? Vornehmste Aufgabe wäre es, eine falsche Fährte zu legen. In der Praxis wird er meist anderes tun: sich unauffällig verhalten und wenigstens irgendetwas fragen. Hauptsache er wird nicht enttarnt. Um für eine gewissen Symmetrie zu Sorgen, gibt es auf der Seite der Dorfbewohner die Rolle der Seherin. Auch sie weiß ja, welches Wort gesucht wird. Sie muss aber aufpassen, nicht vom Werwolf enttarnt zu werden. Denn dann würde sie die Dorfbewohner ins Verderben führen.
Harald Schrapers
Eine ausführliche Besprechung von Werwörter finden Sie im Magazin spielbox 3/2019.
© Harald Schrapers · games we play 2019