| Al Cabohne |
Zu Zweit gegen die Bohnenmafia
von Uwe Rosenberg
ca. 5 €
2 SpielerInnen
Schwierigkeit
Verpackung ++
2001
Uwe Rosenberg lässt sich, was Erweiterungen seines Kartenspielklassikers Bohnanza angeht, die Butter nicht vom Brot nehmen. Längst gibt es die Seefahrer-Erweiterung La Isla Bohnita und das eigenständige Sternenfahrer-Spiel Spacebeans. Nun ist endlich auch ein Kartenspiel für zwei SpielerInnen erschienen. Dabei hat Rosenberg mit dem gleichen Problem zu kämpfen, wie Klaus Teuber seiner Zeit beim Siedler-Kartenspiel: Das Handeln und Tauschen funktioniert nur bei einem Mehr-Personen-Spiel, bei nur zwei SpielerInnen macht es keinen Sinn. Also muss ein anderer Spielmechanismus her, der für Spielspaß sorgt. Dafür steht hier die Bohnenmafia.
Al Cabohne und Don Corlebohne liegen als Spielkarten bereits auf dem Tisch und sind damit der dritte und vierte Mitspieler. Wenn eine Karte von Stapel aufgedeckt wird, die einer der beiden auf seinem Feld sammelt, kassiert der Mafiosi diese Bohne sofort ein. Und er kassiert beim Ernten später selber Punkte. Am Spielende zählen die beiden Mafiosi ihre Taler zusammen – so dass entweder die Mafia oder einer der beiden SpielerInnen gewonnen hat.
Der Spielablauf von Al Cabohne entspricht an vielen Stellen dem von Bohnanza. Leider fehlt eine Spielanleitung, die nur die Abweichungen vom Bohnanza-Standardspiel erklärt – so muss man sich auf alle Fälle die gesamte Regel durchlesen. Und ob sich das lohnt? Leider fehlt dem Spiel – wenn man es von dem Handels- und Tauschmechnismus entkleidet – völlig die Würze und Abwechslung. Al Cabohne ist ein reichlich ödes Karten-Ablegespiel.
Für ein Bohnen-Zwei-Personen-Spiel hätte sich Rosenberg besser ein neues Spielsystem ausgedacht – so wie es Klaus Teuber damals beim Siedler-Kartenspiel gemacht hat oder Rosenberg selbst bei Spacebeans. Dass er auch brilliante Zwei-Personen-Spiele machen kann, hat der Dortmunder Autor – zusammen mit Hagen Dorgathen – mit Babel bewiesen. Hätte man nicht daraus ein Bohnen-Spiel machen können?
© games we play 2001 - Harald Schrapers
Stand: 7.8.01